[975] Westfalen (Westphalen), im frühesten Mittelalter der westl. Teil des Hzgt. Sachsen, zwischen Weser und Rhein, kam nach dem Sturz Heinrichs des Löwen 1180 an das Erzstift Köln als Hzgt. W. und bildete den Hauptbestandteil des Westfäl. Kreises im ehemal. Deutschen Reich. Durch Dekret vom 18. Aug. 1807 gründete Napoleon I. das Königr. W. [Karte: Deutsches Reich II, 5], dessen Hauptbestandteile Kurhessen, Braunschweig und die von Preußen abgetretenen Gebiete l. von der Elbe waren (38.100 qkm, 1.946.343 E., mit der Hauptstadt Cassel), wozu 1810 noch ein Teil von Hannover kam, und verlieh es seinem Bruder Jérôme. Als dieser vor den Verbündeten 26. Okt. 1813 aus seiner Residenz fliehen mußte, wurden Kurhessen, Braunschweig und Lippe wiederhergestellt und der Hauptteil des alten W. kam als Prov. W. an Preußen. – Vgl. Seibertz, »Geschichte des Hzgt. W.« (4 Bde., 1839-75), Holzapfel, »Das Königreich W.« (1895).