Arianer

[96] Ariāner, die Anhänger des Presbyters Arīus zu Alexandria, der in seiner Lehre als Hauptdogma die Verneinung der Wesensgleichheit Christi mit Gott dem Vater aufstellte. Der daraus entstandene Arianische Streit hat lange Zeit den christl. Orient, zum Teil auch den Okzident bewegt. Arius wurde 318 abgesetzt, auf den Konzilen zu Nicäa 325 und Konstantinopel 381, bes. durch den Einfluß des Athanasius, seine Lehre (Arianísmus) verdammt und die Wesensgleichheit des Sohnes mit dem Vater (Homousie) gegenüber der von Arius wie auch gegenüber der von den vermittelnden Semiarianern gelehrten Wesensähnlichkeit (Homöusie) als Dogma der röm. Reichskirche festgesetzt. Seit dem 5. Jahrh. verschwand der in verschiedene Parteien zersplitterte Arianismus aus dem Röm. Reich, fand aber neuen Boden bei den um diese Zeit zum Christentum bekehrten Germanen, den Vandalen, Westgoten, Ostgoten, Burgundern, Sueven, Langobarden, die aber alle nach und nach sich zum kath. Glauben wendeten.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 96.
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