Baryum

[157] Barўum (chem. Zeichen Ba), gelbliches Metall aus der Gruppe der alkalischen Erdmetalle, in der Natur meist an Schwefelsäure (Schwerspat) oder Kohlensäure (Witherit) gebunden; Atomgewicht 136,4 spez. Gewicht 3,6; als Metall ohne technische Bedeutung. B. bildet mit Sauerstoff Baryumoxyd (Baryt, Baryterde) und Baryumsuperoxyd (Baryumhyperoxyd). Baryumhydroxyd (Barythydrat, Ätzbaryt), dargestellt aus Schwefel-B. und Wasser, wasserhelle Kristalltafeln, absorbiert Kohlensäure, löst sich in Wasser zu Barytwasser, dient als Reagens bei der Analyse. Chlor-B. (Baryumchlorid), bittersalzige Kristalle, giftig, leicht in Wasser, nicht in Alkohol löslich, dient zum Nachweis der Schwefelsäure, zur Reinigung von Wasser für Dampfkessel (gegen Kesselstein); kohlensaures B. (Baryumkarbonat), unlöslich in Wasser, dient als Rattengift; schwefelsaures B. (Baryumsulfat), unlöslich in Wasser und andern Lösungsmitteln, wird als Barytweiß, Permanentweiß, Blanc fixe, Mineralweiß, Neuweiß bei der Tapeten-, Papierfabrikation etc. als Wasserfarbe verwandt; chromsaures B. (Baryumchromat) dient als Barytgelb, gelbes Ultramarin, Gelbin, Jaune fixe, Jaune de Steinbuhl, Steinbühler Gelb als Malerfarbe; mangansaures B. (Baryummanganat) ist eine als Rosenstiehls Grün, Casseler Grün und Mangangrün bekannte Farbe; chlorsaures B. (Baryumchlorat) und salpetersaures B. (Baryumnitrat) dienen zur Erzeugung grüner bengalischer Flammen.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 157.
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