Alkóhol

[43] Alkóhol (arab.), Äthyl-A., Weingeist, Spiritus, im wasserfreien Zustand auch absoluter A. genannt, farblose, leicht entzündliche Flüssigkeit von brennendem Geschmack, spez. Gewicht 0,795 bei 15°, siedet bei 78°, gefriert bei – 130,5° C., zieht unter Erwärmung und Volumenverminderung begierig Wasser an und löst Fette, Harze, viele Alkaloide, Farbstoffe, Jod etc. Er bildet sich durch Einwirkung der Hefe auf Traubenzucker bei der sog. geistigen oder [43] weinigen Gärung und wird durch Destillation aus den gegorenen Flüssigkeiten geschieden. Über die technische Herstellung s. Spiritusfabrikation. Unter der Einwirkung eines Ferments verwandelt sich sehr verdünnter A. in Berührung mit dem Sauerstoff der Luft in Essigsäure. Starke Säuren bilden aus dem A. zusammengesetzte Äther (Ester). Der A. bildet den wirksamen Bestandteil des Branntweins, des Biers und des Weins und findet in der Technik, Chemie und Pharmazie vielfache Verwendung. A. wirkt in kleinen Mengen anregend auf das Nervensystem, in größern berauschend, bei mißbräuchlichem Genuß sehr schädlich, ja direkt giftig (s. Alkoholismus).

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Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 43-44.
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