Bienenzucht

[204] Bienenzucht, die rationelle Zucht gesellig lebender Bienen, bes. der Honigbiene (s.d.), zur Gewinnung von Honig und Wachs, früher als Wald-, jetzt nur noch als Garten-B. (Stand- oder Wander-B.) betrieben. Als Wohnungen (Beuten) nahm man früher ausgehöhlte Baumstämme (Klotzbeuten), dann Körbe, Walzen (Lagerstöcke aus Stroh), meist in einem Bienenhause vereinigt, jetzt fast nur noch Dzierzonstöcke mit beweglichen Wabenstäbchen oder Wabenrähmchen, entweder aufrecht (Ständerstock) oder liegend (Lagerstock), mit drei über- oder nebeneinander liegenden Abteilungen als Brut-, Überwinterungs- und Honigräume. Drei Methoden: Schwärmmethode, in vielen kleinen Stöcken, Zeidelmethode, in wenigen, aber geräumigen, und die gemischte Methode, mit besondern Völkern fürs Schwärmen und fürs Honigtragen. Im Frühling erfolgt die Vermehrung der Völker durch Schwärmen, bei dessen Ausbleiben künstliche Vermehrung durch Abtrommeln oder Abtreiben (Austreiben der befruchteten Königin), Ablegen (Teilung eines Volkes) oder Zusammenstoppeln (Bildung neuer Völker mit Hilfe von befruchteten Weiselzellen und reifen Brutwaben) eintreten muß. – Vgl. Lotter (6. Aufl. 1902), Gravenhorst (5. Aufl. 1903), Beßler (3. Aufl. 1903), Lexikon von O. und L. Krancher (1902-4), Alfonsus (1905), Gerstung (1905), Witzgall (2. Aufl. 1905).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 204.
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