Honigbiene

Entwicklungsgeschichte. II.
Entwicklungsgeschichte. II.
822. Honigbiene.
822. Honigbiene.
207. Bienenfresser.
207. Bienenfresser.
209. Bienenmotte.
209. Bienenmotte.
208. Bienenlaus.
208. Bienenlaus.

[824] Honigbiene (Apis mellifĭca L.), die wichtigste Art der gesellig lebenden Bienen (s.d.). Das Bienenvolk (der Bien) besteht aus der Königin, 12-24.000 Arbeitsbienen [824] und zeitweilig 600-1000 Drohnen. Die Königin oder Weisel (Bienenmutter oder Mutterbiene), mit langem, bestacheltem Hinterleib, besorgt das Eierlegen (1200-2000 Eier täglich), die stachellosen, gedrungen gebauten Drohnen, kurz vor der Schwärmzeit vom Volk erbrütet und gleich darauf (im August) abgestochen (Drohnenschlacht), befruchten die jungen Königinnen; die kleinen bestachelten Arbeits- oder Werkbienen, geschlechtlich verkümmerte Weibchen, besorgen die eigentlichen Arbeiten [Tafel: Entwicklungsgeschichte II; Köpfe: Abb. 822 b der Drohne, c der Arbeitsbiene, d der Königin]. Zweierlei Augen: zwei zusammengesetzte Seiten- und drei einfache Stirn- oder Punktaugen. An dem dreieckigen, zusammengedrückten Schienbein der Hinterbeine befinden sich die zur Ablagerung des Bienstaubes dienenden Körbchen (Schaufeln). Der widerhakige Stachel [Abb. 822: a Giftapparat (Stachel und Scheide)] steht durch einen Kanal mit den Giftdrüsen in Verbindung. Kurze Zeit nachdem die Königin aus der Larve ausgeschlüpft ist, macht sie mit den Drohnen den Hochzeitsflug, kehrt sofort nach der Befruchtung zurück und beginnt mit dem Eierlegen (3-4 Jahre lang), indem sie entweder unbefruchtete (männliche), oder aus ihrer Samentasche befruchtete (weibliche) Eier legt, darunter auch einige in größere Weiselzellen, aus denen sich dann junge Königinnen entwickeln. Bevor diese ausschlüpfen, verläßt die alte Königin mit einem Teile des Volkes den Stock zur Gründung eines neuen (Haupt-, Vor- oder Erstschwarm), dem dann oft ein oder mehrere Nach- oder Afterschwärme mit jungen Königinnen folgen. Krankheiten: Faulbrut (Brut-oder Bienenpest), das durch einen Bazillus bewirkte Faulen der Larven, die Ruhr, die gegenseitige Beschmutzung der Bienen durch ihren eigenen Unrat vor dem ersten Ausflug, Flugunfähigkeit (Maikrankheit) u.a. Feinde: viele Säugetiere (Ratten, Mäuse etc.), Vögel (bes. Bienenfresser [Abb. 207]), Insekten (bes. Bienenmotte [Abb. 209], Bienenkäfer und Bienenlaus [Abb. 208]). Außer der deutschen H. gibt es noch eine Anzahl fremder Rassen (ital., Krainer etc. Biene). Über Bienenzucht s.d. – Vgl. Witzgall (1897), Maeterlinck (deutsch 1903).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 824-825.
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