Friedrich II.

[622] Friedrich II., röm.-deutscher Kaiser (1215-50), Enkel des vorigen, Sohn Heinrichs VI. und der Konstanze von Sizilien, geistvoller und kunstliebender Fürst, geb. 26. Dez. 1194 zu Jesi in der Mark Ancona, übernahm 1208 die Regierung beider Sizilien, ward 1215 zu Aachen als deutscher König, 1220 in Rom als Kaiser gekrönt, unternahm 1228 den versprochenen Kreuzzug, wegen dessen Verzögerung er von Papst Gregor IX. in den Bann getan worden, erlangte von den Mohammedanern die Abtretung der heiligen Stätten, machte sich 1229 zum König von Jerusalem, schloß, nach Italien zurückgekehrt, 1230 mit dem Papst Frieden, setzt 1235 in Deutschland seinen aufrührerischen Sohn Heinrich ab, besiegte 1237 die Lombarden bei Cortenuova, zog, als Gregor wegen der Ernennung Enzios, des Sohnes F.s, zum König von Sardinien 1239 von neuem gegen ihn den Bann aussprach, bis vor Rom; Innozenz IV. erneute den Bannfluch und sprach 1245 F.s Absetzung aus, worauf Heinrich Raspe von Thüringen und nach ihm Wilhelm von Holland als Gegenkönige aufgestellt wurden. F. starb 13. Dez. 1250 zu Fiorentino. Auf ihn bezieht sich ursprünglich die Sage vom Kyffhäuser. – Vgl. von Schirrmacher (4. Bde., 1859-65), Winkelmann (1889-97), Frantz (1903).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 622.
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