Sizilien

Italien. I. (Karten)
Italien. I. (Karten)
Italien. II. (Karten) 1. Geologische Übersicht und Mineralfundstätten. 2. Physikalische Übersicht. 3. Die wichtigsten Kulturpflanzen. 4. Tiergeographische Übersicht. 5. Volksdichte. 6. Historische Übersicht.
Italien. II. (Karten) 1. Geologische Übersicht und Mineralfundstätten. 2. Physikalische Übersicht. 3. Die wichtigsten Kulturpflanzen. 4. Tiergeographische ...

[712] Sizilĭen, größte Insel des Mittelländ. Meers, zum Königr. Italien [Karten: Italien I; I, 5, 7; II] gehörig, von der Halbinsel Kalabrien durch die 4 km breite Straße von Messina getrennt, 25.461, mit den Nebeninseln (Liparische, Ägadische u.a. Inseln) 25.740 qkm, (1901) 3.529.799 E., an der Nord- und Ostküste hafenreich, sehr gebirgig und vulkanisch, außer dem Ätna (s.d.), im NO. die Monti Pelleritani (bis 1374), an die sich westl. die Monti Nebrodi (Pico Antenna in der Gruppe Le Madonie 1975 m) anschließen, im SO. Monte Lauro (985 m); bedeutendste Flüsse Alcantara, Simeto, Dittaino, Gornalunga, Salso; größter See der Lago di Lentini im O.; im S. große Schwefellager; zahlreiche Mineralquellen, meist Schwefelthermen. Einteilung in sieben Provinzen (Caltanissetta, Catania, Girgenti, Messina, Palermo, Siracusa, Trapani); oberster Gerichtshof in Palermo; Universitäten in Palermo, Messina und Catania.Die ältesten Bewohner S.s waren Sikaner, die durch die vom ital. Festlande eingewanderten Sikeler (s. Sikuler) nach dem Westen gedrängt wurden. Frühzeitig legten in S. die Phönizier, seit 735 bes. die Griechen Kolonien an, unter denen Syrakus die mächtigste ward; seit 480 v. Chr. Ausbreitung der Herrschaft der Karthager von W. her, bis 241 S. röm. Provinz wurde. 493 n. Chr. ward es von dem Ostgoten Theoderich, 535 von den Byzantinern, seit 827 von den Sarazenen, 1061-91 von den Normannen erobert und seit 1130 mit Neapel zum Königreich beider S. (s. Sizilien, Königreich beider) vereinigt, kam 1282 an Aragonien und bildete 1442-58 und seit 1505 wieder einen Teil des Königreichs beider S., bis es 1713 getrennt als Königr. S. an Viktor Amadeus II. von Savoyen, 1720 an Österreich, 1735 an den span. Infanten Carlos gelangte und seitdem bis 1860, außer 1798-99 und 1805-15, wieder mit Neapel zum Königreich beider S. vereinigt war. – Vgl. Löher (2 Bde., 1864), Fischer (1876), Lasaulx (1879), Gregorovius (Bd. 3: »Siciliana«, 7. Aufl. 1895), Rumpelt (2. Aufl. 1902), Haas (1904), Schneegans (2. Aufl. 1905), Wermert (1905), di Vita (ital., 1906); Geschichte von Holm (Altertum, 3 Bde., 1870-98), Pais (ital., Bd. 1, 1894), Freeman (engl., 4 Bde., 1891-94, deutsch 1895-1901); M. G. Zimmermann (»Kunststätte«, 1904-5).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 712.
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