[741] Haare, hornige, fadenförmige Hautgebilde der Säugetiere [Längsschnitt Abb. 741], bestehen aus Mark-, Rindensubstanz und dem Oberhäutchen und wurzeln im sog. Haarboden. Der längere Teil des H., der Haarschaft [a], steckt mit der Haarwurzel [b] in dem Haarbalg [c], auf dessen unterstem Teile die Wurzel mit einer kleinen Anschwellung, der Haarzwiebel [d], auf der gefäß- und nervenreichen Haarpapille [e] sitzt, die das Wachstum der H. vermittelt und, solange sie lebensfähig ist, ausgefallenes H. durch neues ersetzt. f ist die Einmündungsstelle von Hauttalgdrüsen in das Haarsäckchen. Die Farbe wird hervorgerufen durch den Farbstoff und die Menge der Luft in den Haarzellen; weißes H. ist die Folge des Mangels an Farbstoff und Vermehrung der Lufträume. Über Ausfallen der H. s. Haarschwund, über Enthaarung s. Depilation. Unschädliche Haarfärbemittel sind Höllenstein und Pyrogallussäure; Bleisalzlösungen wirken äußerst giftig. – Vgl. Pfaff (2. Aufl. 1869), Schultz (4. Aufl. 1898), Pohl (5. Aufl. 1903), Cleven (5. Aufl. 1905).
Die H. der Pflanzen oder Trichome sind ein- oder mehrzellige Anhangsgebilde der pflanzlichen Oberhaut, papillenartig (auf den samtglänzenden Blumenblättern), [741] schlauchig ([Abb. 742 a] als Wurzel-, Woll-H. [b]), stark verkalkt oder verkieselt (als Borsten [d]), mit giftigem Inhalt (als Brenn-H.), sternförmig ausgebreitet (Stern-H.), häufig klebriges oder stark duftendes Sekret absondernd (Drüsen-H. [c]), hakig gekrümmt (Kletter-H.).