Harze

[765] Harze (Resīnae), stickstofffreie Produkte des Pflanzenreichs, fließen aus der Rinde der Bäume, gemischt mit ätherischen Ölen, die ihre weich- oder halbflüssige Konsistenz (Balsame) bewirken; bei der Destillation mit Wasserdampf bleiben die eigentlichen H. (Hart-H.) zurück. Manche H. sind in Milchsäften emulgiert und trocknen mit Gummi, Pflanzenschleim und Zucker zu Halb-H. oder Gummi-H. ein. Einige sind fossil (z.B. Bernstein). Die H. sind amorph, von muscheligem Bruch, in Wasser unlöslich, mehr oder minder löslich in Weingeist, Äther, Chloroform, Kohlenwasserstoffen, brennen mit rußender Flamme, sind Nichtleiter für Elektrizität, beim Reiben negativ elektrisch; liefern bei der Destillation Kohlenwasserstoffe (s. Harzöl), beim Schmelzen mit Alkalien geben einige Resorzin, Phlorogluzin und ähnliche Stoffe. Die meisten H. enthalten als wesentliche Bestandteile Harzsäuren, welche mit Alkalien in Wasser lösliche, schäumende Verbindungen (Harzseifen, Resinate) geben. Die wichtigsten sind: Fichten-H., Kopal, Gummilack, Elemi, Mastix, Dammar, Sandarak, Benzoe, Bernstein, Asphalt. Verwendet zum Teil als Heilmittel, zur Darstellung von Lacken, Firnissen, Kitten und Seifen. – Vgl. Tschirsch (1900), Dietrich (1900), Andés (1905).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 765.
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