[839] Hutten, Ulrich von, Kämpfer für geistige Freiheit im Reformationszeitalter, aus altem fränk. Geschlecht, geb. 21. April 1488 auf Steckelberg bei Fulda; studierte an deutschen Universitäten sowie zu Pavia und Bologna, [839] nahm 1513 auf kurze Zeit kaiserl. Kriegsdienste, machte sich durch literar. Angriffe auf Herzog Ulrich von Württemberg und die Verteidigung Reuchlins gegen den Dominikaner Hoogstraten bekannt, ward 1517 vom Kaiser Maximilian in Augsburg zum Dichter gekrönt, trat dann in die Dienste des Erzbischofs Albrecht von Mainz, schloß sich 1519 dem Schwäb. Bund gegen Herzog Ulrich von Württemberg an, trat mit Franz von Sickingen und Luther in Verbindung, griff die röm. Klerisei in zahlreichen Schriften schonungslos an, fand eine Zuflucht bei Sickingen, ward nach dessen Fall wieder flüchtig, gest. 23. Aug. 1523 auf der Insel Ufenau im Züricher See. Seine Schriften gesammelt von E. Böcking (7 Bde., 1859-70). – Biogr. von Strauß (2 Bde., 6. Aufl. 1895).