[917] Kakāo, ein aus den Samen (Kakaobohnen) des Kakao- oder Schokoladenbaums (Theobrōma Cacāo L. [Tafel: Nutzpflanzen I, 2]), eines zu den Sterkuliazeen gehörigen, im trop. Amerika heimischen, auch in Asien und Afrika angebauten niedrigen Baums, gewonnenes Genußmittel. Die reifen Bohnen werden zuerst gerottet und dann an der Sonne getrocknet (gerotteter K. oder Erd-K.), oder gleich getrocknet und nachher geschält (ungerotteter oder Sounen-K.). Sie enthalten neben Wasser und mineralischen Bestandteilen Stärkemehl, Eiweiß, Fett (Kakaobutter), Zellulose, Zucker, Kakaorot und Theobromin. Diesem dem Kaffein nahestehenden Alkaloid verdankt der K. seine belebende, dem hohen Gehalt an Eiweiß seine ernährende Wirkung. Die fein zerkleinerten und entölten Bohnen werden zur Fabrikation von Kakaopulver verwandt (über Schokolade s.d.), die abfallenden Schalen als Kakaotee verkauft. Den Europäern würde der K. durch Cortez bekannt, der die Benutzung der Bohnen bei den Azteken als Nahrungsmittel (Kakaohatl) und Münze vorfand; 1679 wurde er in Deutschland eingeführt. – Vgl. Zipperer (1887), Lecomte und Chalot (franz., 1897), Kindt (1904).