[291] Nunzĭus (lat.), päpstl. Gesandter (nur in den wichtigsten Fällen Kardinäle als Pronunzĭen); früher Legat (s.d.); Nunziatūr, Amt und Sitz eines N., nach der Reformation im Interesse der Gegenreformation errichtet, zuerst in Wien, Köln, Luzern, Brüssel, zur Vertretung des Papstes als geistl. Richters, wie zur Propaganda; seit 1622 der Kongregation de propaganda fide unterstellt. 1785 kam die N. von München hinzu. Konflikte mit den Erzbischöfen führten zur Emser Punktation (s.d.). Heute die diplomat. Vertreter des Papstes in Wien, Paris, Madrid, Lissabon (ersten Ranges), Brüssel, München (zweiten Ranges), dazu Internunzien im Haag, Luxemburg und Rio de Janeiro und apostol. Delegaten in Indien und Amerika. – Vgl. Pieper (1894, 1897).