Oblaten

[296] Oblāten (lat., »Dargebrachtes«, »Geopfertes«), dünne, aus ungesäuertem Weizenmehl gebackene Scheibchen als Unterlage für Konfekt etc., auch zum Briefverschluß; so genannt wegen der Ähnlichkeit der Zubereitung mit dem in der kath. und luth. Kirche gebrauchten Abendmahlsbrot, welches in der alten Kirche zur Feier mit- und dargebracht wurde (s. Hostien). – O. (oblāti, oblātae) heißen ferner 1) die schon als Kinder von den Eltern dem Kloster Geweihten (Klosterkinder), 2) die Laienbrüder und -schwestern [296] in den Klöstern, 3) Leute, welche ihr Vermögen einem Kloster vermacht haben und dafür früher das Ordenskleid trugen (jetzt nur das Skapulier), 4) mehrere Ordenskongregationen, z.B. die O. der heil. Franziska, gestiftet 1433 in Rom, nur für adlige und fürstl. Damen, die in der Welt weiter leben; die O. des heil. Ambrosius, ein von Carlo Borromeo 1578 gestifteter Weltpriesterverein, 1848 wieder hergestellt, jetzt bes. in England; O. der seligen Jungfrau Maria (Maristen, Marienpriester), 1816 gestiftet, jetzt bes. der Mission dienend.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 296-297.
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