Pasteur

[362] Pasteur (spr. pastöhr), Louis, franz. physiol. Chemiker, geb. 27. Dez. 1822 in Dôle, 1849 Prof. in Straßburg, 1854 in Lille, 1857 an der Normalschule in Paris, 1867 Prof. an der Sorbonne, seit 1889 Leiter des »Institut Pasteur« für Mikrobiologie und Bekämpfung von Infektionskrankheiten, gest. 28. Sept. 1895 in Garches bei Versailles; ausgezeichnet auf dem Gebiete der Gärungschemie und Mykologie, lehrte die Zerlegung der Traubensäure in Rechts- und Linksweinsäure, entdeckte die Beteiligung niederer Organismen bei Gärungen und Krankheiten, erfand die Methode zur Abtötung schädlicher Keime durch Erhitzen auf 60° (Pasteurisieren des Weins, Biers), die Bekämpfung der Seidenraupenkrankheit und die Herstellung von abgeschwächten Krankheitsgiften, die als Mittel gegen die betreffenden Krankheiten dienen (Hühnercholera, Milzbrand, Hundswut). Schrieb: »Études sur le vin« (2. Aufl. 1872), »Nouvel exemple de fermentation déterminé par des animalcules infusoires pouvant vivre sans oxygène libre« (1863), »Études sur la maladie des vers à soie« (1870), »Études sur la bière« (1876), »Les microbes« (mit Tyndall, 1878), »Sur les maladies virulentes« (1880) etc. – Vgl. Bournand (1896), Gruber (1896), Frankland (1898).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 362.
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