Pest

Bakterien. 1. Streptokokken. 2. Staphylokokken. 3. Milzbrand. 4. Unterleibstyphus. 5. Diphtherie. 6. Wundstarrkrampf (Tetanus). 7. Influenza. 8. Tuberkulose. 9. Pest. 10. Cholera. 11. Rückfalltyphus. 12. Malaria. (1., 2., 3., 4., 5., 6., 8., 10., 11. in 600facher, 7., 9., 12. in 100facher Vergrösserung.)
Bakterien. 1. Streptokokken. 2. Staphylokokken. 3. Milzbrand. 4. Unterleibstyphus. 5. Diphtherie. 6. Wundstarrkrampf (Tetanus). 7. Influenza. 8. Tuberkulose. ...

[384] Pest, Pestilenz, jede bösartige, weit ausgebreitete Seuche, insbes. die schon im Altertum bekannte, aus dem Orient stammende Drüsen –, Beulen- oder Bubonen-P. (orientalische P.), eine schwere fieberhafte Infektionskrankheit, für welche Tiere, bes. die Nagetiere (Ratten, Mäuse), sehr empfänglich sind. Sie wird durch den Pestbazillus (ein kurzes Stäbchen mit abgerundeten Enden, wenig beweglich [Tafel: Bakterien, 9]) verursacht, der entweder mit der Luft eingeatmet wird (Pestlungenentzündung), oder an wunden Hautstellen in die Blutbahn gelangt, sich dann in den ganzen Körper verbreitet und starke schmerzhafte Schwellungen der Lymphdrüsen mit folgender Vereiterung hervorruft. Von den Erkrankten sterben bis 80 Proz. meist nach 3-4 Tagen. Während früher die P. in Europa öfter verheerend auftrat (Schwarzer Tod), war sie lange Zeit auch im Orient ziemlich erloschen, bis sie 1894 in China und seit 1896 in Indien wieder außerordentlich heftig aufgetreten ist. Behandlung prophylaktisch: Isolierung der Kranken und Desinfektion. Einspritzung von Serum und Impfung mit abgetöteten Kulturen haben keinen besondern Erfolg gezeigt. – Vgl. Koch, »Verbreitung der Bubonen-P.« (1898), Musehold (1901), Simpson (engl., 1905).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 384.
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