[474] Pyrenäen, Kettengebirge zwischen Frankreich und Spanien [Karten: Frankreich I, I, 10 u. II, und Spanien etc. I u. II], 450 km lg., 20-110 km br., 55.380 qkm, vom Kap Cerbère am Mittelländ. Meer bis zum Col de Betale, nördl. von Pamplona, im N. und S. unmittelbar aus den vorgelagerten Ebenen und Hügellandschaften aufsteigend, bestehen aus den Zentral-P. zwischen Col de la Perche und Pic des Escaliers (Mittelhöhe 2460 m), den West-P. (Mittelhöhe unter 1500 m, vom Pic des Escaliers nach W. bis zum Col de Betale, nach N. bei Biarritz auslaufend) und den Ost.-P. (Mittelhöhe 2000-2300 m, vom Col de la Perche nach O. und W. in drei Zweigen, Monts-Corbières, Monts-Albères und Mont-Canigou, 2785 m, zum Kap Cerbère sich hinziehend); hervorragende Gipfel von O. nach W.: Pic Carlitte (2921 m), Montcalm (3080 m), Maladetta (3404 m, höchste Gruppe der P.), Pic des Posets (3367 m), Mont-Perdu (3352 m), Vignemale (3290 m, höchster franz. Pyrenäengipfel), Pic du Midi de Bigorre (2877 m); Gletscherbildung am Pic des Posets und der Maladettagruppe; Schneegrenze zwischen 2500 und 2800 m; zahlreiche, aber kleine Seen. Die Täler sind meist in einem Kessel (Zirkus) beginnende Quertäler; bes. bekannt die Täler von Gavarnie und Troumouse. Der größte Teil der Abflußmenge geht nach N. zum Atlant. Ozean und zum Mittelmeere, der Rest meist zum Ebro. In den Zentral-P. meist nur Saum- und Fußpfade; fahrbare Straßen nur die Straße Perpignan-Figueras über den Col de la Pertus und Prades-Puigcerda über den Col de la Perche; ferner von Bayonne nach Pamplona über den Col de Betale (868 m); zwei Eisenbahnlinien an den Enden des Gebirges. Vegetation reicht im O. und S. höher hinauf (Baumgrenze in den Ost-P. 2240 m) als im W. und N. (1600 m). Waldbestand, meist Tanne und Buche, im allgemeinen gering. Geologisch bestehen die P. aus Granit mit dazwischen gelagerten Silur- und Devonmassen, im N. von Jura-und Kreidezonen, im S. von Kreide und Buntsandstein begleitet. Metalle, außer Zink- und Bleierzen, selten; sehr zahlreich (über 1000) aber die Mineralquellen, von denen etwa 250 warm sind, zwischen 11 und 77° C.; die wärmsten in Cauterets, Vermet-les-Bains, Amélie-les-Bains, Luchon und Ax. Bevölkerung spärlich, zum Teil Basken. Nach den P. sind drei franz. Departements benannt (s. Pyrénées). – Vgl. Penck (1885), de Margerie und Schrader (franz., 1891 u. 1892), Roussel (franz., 1893), Trutat (franz., 1894), Spont (franz., 1898).