Rückenmark

Nervensystem des Menschen. II. Rückenmark. Ganglienzellen. Nervenelemente. 1. Übergang des Rückenmarks ins Gehirn, von unten gesehen. 2. Rückenmark von vorn, 3. von links. 4. Austritt von Rückenmarksnerven aus dem Mark. 5. Verlauf der Nervenfasern im Rückenmark (Querschnitt). 6. Querschnitt durch das Rückenmark im Hals-, 7. im Rücken-, 8. im Lenden-, 9. im Endteil. 10. Markhaltige Nervenfasern. 11. Ebensolche, mit sichtbar gemachtem Achsenzylinder. 12. Marklose Nervenfasern. 13. Motorische Ganglienzelle aus dem Rückenmark. 14. Sensible Ganglienzelle. 15. Schema der sensiblen Nervenfaser. 16. Schema der motorischen Nervenfaser.
Nervensystem des Menschen. II. Rückenmark. Ganglienzellen. Nervenelemente. 1. Übergang des Rückenmarks ins Gehirn, von unten gesehen. 2. Rückenmark von vorn, ...

[567] Rückenmark (Medulla spinālis [Tafel: Nervensystem II, 1-9]), derjenige Teil des nervösen Zentralorgans, welcher sich im knöchernen Kanal der Wirbelsäule fortsetzt, hängt durch das verlängerte Mark mit dem Gehirn zusammen und reicht bis zum ersten Lendenwirbel, worauf sich zahlreiche Nervenstränge, der Pferdeschweif (Cauda equīna), anschließen. Es bildet einen 8-10 mm breiten Strang, der Länge nach in zwei symmetrische Hälften geteilt, welche durch einen schmalen Streifen (die Kommissur) verbunden sind, in dem der Zentralkanal liegt. Auf dem Querschnitt erscheint außen weiße, innen in einer Schmetterlingsfigur graue Substanz; letztere teilt die weiße Substanz auf jeder Hälfte in drei Stränge: den vordern und seitlichen für die motorische, den hintern für die sensible Leitung zwischen den Hirn- und Rückenmarksnerven. Wie das Gehirn ist das R. von drei Häuten umgeben (der weichen, der Spinnweben- und der harten Rückenmarkshaut), in deren Zwischenräumen sich die Zerebrospinalflüssigkeit findet. Aus jedem der 31 Zwischenwirbellöcher entspringt vom R. auf jeder Seite ein Nervenpaar (die Rückenmarks- oder Spinalnerven), mit vordern (motorischen) und hintern (sensiblen) Wurzeln; in letztern ist je ein Nervenknoten (Spinalganglion) eingeschaltet. Weiter enthält das R. automatisch wirkende Nervenzentren (Reflexzentren) für Herz-, Atmungstätigkeit etc.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 567.
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