[510] Reiher (Ardeĭdae), Familie der Störche, ansehnliche Vögel mit langem, geradem, spitzem Schnabel, ziemlich langen Läufen, langen, dünnen Zehen, kleinem Kopf, langen Flügeln, kurzem Schwanz, oft mit Federschopf an Kopf und Hals; kosmopolitisch verbreitete, monogame Nesthocker, teils Tag-, teils Nachttiere. Grauer R. gemeiner R., Fisch-R., Ardĕa cinerĕa L. [Abb. 1484]), bläulich-aschgrau, Kopf weiß, mit schwärzlichen, langen Genickfedern, fast in allen Ländern der Alten Welt, bei uns im Sommer, sonst in Südeuropa und Afrika, früher mit Falken gejagt (Reiherbeize), weshalb die Reiherstände, seine auf Bäumen angelegten Nesterkolonien, geschützt wurden; Purpur-R. (A. purpurĕa L.), kleiner, rostbraun und grau, Südeuropa, Asien, Afrika; Riesen-R. (Goliath-R., A. nobĭlis Blyth), braun und grau, Afrika, Indien; Kuh-R. (A. ibis L.), klein, weiß, Afrika; Silber-R. (Egrette, Aigrette, A. alba L., Herodĭus egretta Boie), rein weiß, Südeuropa etc., liefert die kostbarsten Federn; Seiden-R. (kleiner Silber-R., A. oder H. garzetta Boie), rein weiß, Südosteuropa (Ungarn) etc.; die langen Rückenfedern dienen als Schmuck (Reiherbüsche); Schopf-R. (A. ralloīdes, Buphus comātus Pall.), rostgelblich, Südosteuropa; Nacht-R. (Nachtrabe, Focke, Nycticorax grisĕus Strickl.), Kopf und Rücken schwarz, Hals und Unterseite weiß, Flügel aschgrau, Südeuropa, schreit des Nachts rabenartig. Zur Familie der R. gehören außerdem noch Kahnschnabel, Schuhschnabel und Rohrdommel (s. diese Artikel).