[527] Rheinprovinz, Rheinland, Rheinpreußen, preuß. Provinz zu beiden Seiten des Rheins [hierzu Karten: Mittleres Westdeutschland I u. II], 26.994 qkm, (1900) 5.759.798 E. (4.021.388 Katholiken, 1.663.218 Evangelische, 52.251 Israeliten), (1905) 6.435.778 E.; im N. Tiefland, im S. Rheinisches Schiefergebirge: r. vom Rhein Westerwald mit Siebengebirge, l. Hohes Venn, Eifel, Ardennen, Hunsrück, Saarbrücker Steinkohlengebirge. Bewässert vom Rhein mit Sieg, Wupper, Ruhr, Emscher, Lippe und Nahe, Mosel, Ahr, Erft; ferner Roer, Niers. Hervorragend der Weinbau an Rhein, Mosel etc. und der Obstbau; reich an Steinkohlen (Rhein.-Westfäl., Saarkohlenbecken, Inde- und Wurmbecken), Erzen aller Art, Salz, Alaun, Kali, Steinen, Ton; Eisenhütten, bedeutende Industrie: Ton-, Eisen-, Stahlwaren (Solingen), Maschinenbau, Geschützgießerei (Krupp in Essen), Tuch (Aachen), Seidenwaren (Krefeld); Schaumweinfabrikation. Universität (Bonn), Technische Hochschule (Aachen), Kunstakademie (Düsseldorf). Erzbischof in Köln, Oberlandesgericht in Köln (Landgerichte Duisburg und Essen gehören zu Hamm, Neuwied zu Frankfurt a. M.), 12 Landgerichte. Reg.-Bez. Köln, Düsseldorf, Koblenz, Aachen, Trier. Wappen: preuß. Adler, auf dessen Brust ein gekrönter grüner Schild mit schrägrechtem silbernem Flüßchen [Abb. 1501]. Farben Grün-Weiß. Gegen 100 reichsunmittelbare Territorien, die innerhalb der R. lagen, kamen 1815 an Preußen; Prov. Jülich-Cleve-Berg und Niederrhein 1824 zur R. verschmolzen. – Vgl. zur Geschichte Wegeler (2 Bde., 1878-80), Boos (3 Bde., 1897-99); Joesten, »Kulturbilder« (1902).