Rhodus

[529] Rhodus, Insel im Ägäischen Meere, 20 km von der Küste Kleinasiens, zum türk. Wilajet Dschesairi Bahri Sefid gehörig, 1460 qkm, etwa 30.200 E. (20.200 Griechen, 6800 Türken und 2000 Juden), gebirgig (im Atabyrion 1240 m), ertragreich an Wein, weniger an Südfrüchten. Die Hauptstadt R., 10.800 (meist griech.) E., zwei Häfen, verfallene Festungswerke, Ruinen aus der Zeit der Ordensritter. – R., zuerst von den Phöniziern besetzt, dann dor. Republik und seit dem 4. Jahrh. v. Chr. bedeutende Seemacht, deren Seegesetze im ganzen Mittelmeere galten, mit lebhaft entwickelter Bildhauerkunst (Koloß von R.) und Rednerschule, bis auf Kaiser Diokletian selbständig, später Teil des Byzant. Reichs, 1309-1522 Sitz des Johanniterordens (daher Rhodiserritter), seitdem türkisch. – Vgl. Berg (2 Bde., 1861), Biliotti und Cottret (franz., 1881); Torr, »Rhodes in ancient times« (1885), Gelder, »Geschichte der alten Rhodier« (1900).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 529.
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