[615] Saugwürmer, Lochwürmer (Trematōdes), Ordnung der Plattwürmer, ausschließlich parasitisch lebende Würmer mit ungegliedertem, wimperlosem Körper, bauchständigen, muskulösen Sauggruben; Zwitter. Zwei Unterordnungen: 1) Monogĕnea (Polystomĕae, Vielmäuler), mit Haken, ohne Generationswechsel, leben äußerlich auf der Haut und namentlich auf den Kiemen von Fischen; aus den Eiern entwickeln sich direkt die Jungen. Hierher das Doppeltier (Diplozōon parădoxum Nordm. [Abb. 1602]), aus zwei miteinander schräg kreuzförmig fest verwachsenden, 6-10 mm langen Einzeltieren [I u. II] entstehend, in den Kiemen vieler Süßwasserfische. 2) Digĕnea (Distomĕae, Doppellöcher), ohne Haken, mit Generationswechsel, leben in den innern Organen der Wirbeltiere. Aus dem Ei entstehen bewimperte Larven, die sich in Schnecken, Muscheln etc. zu schlauchförmigen Körpern (Keimschläuchen) umbilden. Sporozysten sind Keimschläuche ohne, Redien [Abb. 1603] solche mit Mund und Darm. In den Keimschläuchen entstehen dann Larven mit Saugnäpfen, Darm etc., die sich vom ausgebildeten Tier durch einen schwanzartigen Anhang unterscheiden (Zerkarien [Abb. 1604]), auswandern, in ein Wassertier oder an eine Pflanze gelangen, wo sie sich einkapseln, bis sie mit dem Wirt in den Darm eines Wirbeltiers gelangen, wo sie sich zum geschlechtsreifen Tier entwickeln. Wichtigste Art der Leberegel (Distŏmum hepatĭcum L. [Abb. 1605]), 28-32 mm lg., 6-12 mm br., blattförmig, im Darm und den Gallengängen der Leber namentlich der Schafe, verursacht die Leberegelseuche (s.d.). Fast ebenso verbreitet ist der kleinere Lanzenegel (D. lanceolātum Mehlis), schmal, lanzettförmig. D. haematobĭum Bilh. (Bilharzĭa haematobĭa Cob.), getrenntgeschlechtig, kommt in den Venen der Ägypter vor und verursacht Blutharnen und Bleichsucht.