Darm

Eingeweide. II. Baucheingeweinde. Baucheingeweinde. 1. Lage der Baucheingeweide. 2. Magen. 3. Leber. 4. Bauchspeicheldrüse. 5. Blinddarm (eröffnet). 6. Milz von vorn. 7. Rechte Niere und Nebenniere. 8. Niere (Längsschnitt). 9. Bauchquerschnitt dicht unterhalb des Brustbeins, etwas schräg von links nach rechts.
Eingeweide. II. Baucheingeweinde. Baucheingeweinde. 1. Lage der Baucheingeweide. 2. Magen. 3. Leber. 4. Bauchspeicheldrüse. 5. Blinddarm (eröffnet). 6. Milz ...

[394] Darm, Darmkanal (Intestīnum), häutiger Schlauch (beim Menschen 8-9 m lg.) zur Aufnahme und Verdauung der Nahrungsmittel, vom sog. Pförtner des Magens bis zum After reichend, zerfällt in den Zwölffinger-D. (Duodēnum) mit der Einmündung des Gallenganges und der Bauchspeicheldrüse, den zotten-und drüsenreichen, für die Auflösung und Aufsaugung der Nahrungsstoffe bestimmten Dünn-D. (Intestinum tenŭe), dessen oberer Teil Leer-D. (Jejūnum), dessen unterer Krumm-D. (Ilĕum) heißt; weiterhin in den der Eindickung der unverdauten Nahrungsstoffe, der Kotbildung, dienenden Dick-D. (Intestinum grassum), der sich in den Blind-D. (Coecum) mit der Blinddarmklappe und dem Wurmfortsatz und den aufsteigenden, querlaufenden und absteigenden Grimm-D. (Colon) gliedert; endlich in den Mast-D. (Rectum), der durch den After nach außen mündet [Tafel: Eingeweide II, 1]. Alle diese Abschnitte bestehen aus 3 Häuten, einer innern, drüsenreichen Schleimhaut, die den wirksamen Darmsaft absondert, einer mittlern Muskelhaut, welche die peristaltischen (wurmähnlichen) Bewegungen des D. vermittelt, einer äußern, serösen, dem Bauchfell angehörenden Haut. – Die Darmkrankheiten bestehen in Entzündung (s. Darmentzündung), Darmkatarrh, in Geschwüren und Blutungen, Geschwülsten (Krebs), in Verengerung des D. (s. Darmverengerung), in Einklemmung einer Darmschlinge (Bruch), in Lähmung, Aufblähung und Steinbildung; auch leben schmarotzende Würmer im D., wie auch mehrere Infektionskrankheiten (Ruhr, Unterleibstyphus und Cholera) dort ihren Sitz haben. Alle Darmkrankheiten erfordern strenge Diät, Warmhalten des Leibes, unter Umständen Opium und adstringierende Heilmittel oder operative Eingriffe.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 394.
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