Scharnhorst

[622] Scharnhorst, Gerh. Joh. David von, preuß. General, geb. 12. Nov. 1755 zu Bordenau (Hannover), erst in hannov., seit 1801 in preuß. Diensten, 1804 geadelt, 1806 Generalstabschef des Herzogs von Braunschweig, 1807-10 Direktor des Kriegsdepartements, sorgte für eine waffentüchtige Reserve durch Einrichtung des Krümpersystems (s. Krümper), für wissenschaftliche Ausbildung der Offiziere etc., darauf Chef des Generalstabs der Armee und des Ingenieurkorps, 1812 Inspektor der schles. Festungen, bereitete 1813 nach der Konvention von Tauroggen alles zum Krieg vor, erhielt als Generalstabschef Blüchers bei Großgörschen 2. Mai eine Wunde, an der er auf einer diplomat. Reise nach Wien 28. Juni 1813 zu Prag starb: seinen Namen führt das 10. preuß. Feldartillerieregiment; schrieb: »Handbuch für Offiziere« (4. Aufl., 4 Bde., 1815-29), »Militär. Denkwürdigkeiten« (6 Bde., 1797-1805) u.a. – Biogr. von Klippel (1866-71), M. Lehmann (2 Bde., 1886-87), Buchner (1894), von Lignitz (1905).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 622.
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