Silizium

[706] Silizĭum, Kiesel (chem. Zeichen Si), nächst dem Sauerstoff auf der Erdoberfläche verbreitetstes Element, findet sich in der Kieselsäure (s.d.) und ihren Salzen, 1810 von Berzelius entdeckt; amorph erhalten durch Schmelzen von Kieselfluornatrium mit Natrium, kristallisiert in schwarzen, harten Oktaedern, wenn Zink hinzugegeben wird. Amorphes S. ist ein rotbraunes Pulver. Spez. Gewicht 2,35, Atomgewicht 28,4. Siliziumlegierungen werden technisch verwendet: Siliziumaluminium, durch elektrolytische Reduktion von Aluminiumsilikat, und Siliziumkupfer, durch Erhitzen von Kieselsäure mit Kupfer und Chlornatrium hergestellt, als Zusatz zu Kupfer oder zu zinnarmer Bronze; so gewonnene Siliziumbronze zeigt bei sehr geringem Siliziumgehalt (0,02-0,05 Proz.) große Festigkeit und noch gute Leitfähigkeit für Elektrizität; verwendet zu Telephon- und Telegraphendrähten. Ein gewisser Siliziumgehalt findet sich auch im Roheisen und ist für dessen Metallurgie von großer Bedeutung; Siliziumeisen (Ferro-S.) wird dem Flußstahl zugesetzt zur Erzeugung dichter, gasfreier Güsse. – In seinen Verbindungen ähnelt das S. dem Kohlenstoff; es ist vierwertig und säurebildend. Die wichtigsten sind Kieselfluorid (s.d.) und Kieselsäure (s.d.).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 706.
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