Stöchiometrie

[770] Stöchiometrīe (grch.), chem. Meßkunde, der Teil der allgemeinen Chemie, der die Gesetze über die Gewichts- und Volumverhältnisse umfaßt, die die Zusammensetzung und die Reaktionen chem. Körper regeln. Grundgesetze: 1) das Gesamtgewicht der Produkte einer chem. Reaktion ist gleich dem der Ingredienzien (Konstanz der Masse); 2) eine chem. Substanz ist in allen Teilen gleichartig zusammengesetzt; eine Veränderung in der Zusammensetzung (qualitativ oder quantitativ) bewirkt eine Änderung der Eigenschaften; 3) die Elemente vereinigen sich nicht beliebig, sondern in ganz bestimmten, unveränderlichen, relativen Verhältnissen; Änderungen in den Mengenverhältnissen erfolgen nach ganzzahligen multiplen Proportionen; sind die Bestandteile einer chem. Verbindung gasförmig, so findet die Umsetzung nach einfachen ganzzahligen Volumverhältnissen statt. Zur S. gehören: die Lehre von den Atom-, Äquivalent- und Molekulargewichten, das periodische System, Avogadrosche Gesetz, die Lehre von der Valenz, Atomverkettung, von den chem. Zeichen und Formeln. – Vgl. Frickhinger (1895), Biehringer (1900).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 770.
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