Terpene

[821] Terpēne, im Pflanzenreich weit verbreitete und in vielen ätherischen Ölen enthaltene Kohlenwasserstoffe. Man unterscheidet 1) eigentliche T., die in naher Beziehung zum Cymol stehen; 2) Hemi-T., niedrig siedende, leicht veränderliche Substanzen, von denen das Isopren genauer bekannt ist; 3) Sesqui-T., zu denen das Karyophyllen (im Nelkenöl), das Kadinen (im Kadeöl und vielen Terpentinölen) und das Zedren (im Zedernöl) u.a. gehören; ziemlich indifferente, geruchlose, zwischen 250 und 280° siedende dicke Öle; 4) Poly-T., nicht unzersetzt siedende, zähe Substanzen (Kautschuk und Guttapercha). Die eigentlichen T. sind in reinem Zustande farblose, charakteristisch riechende Flüssigkeiten, sieden zwischen 160 und 190°, verharzen an der Luft unter Sauerstoffaufnahme und gleichzeitiger Bildung von Wasserstoffsuperoxyd und verbrennen mit stark rußender Flamme. T. sind: Pinen, Kamphen (das einzige feste T.), Limonen, Dipenten, Sylvestren, Phellandren, Terpinen. Natürliche sauerstoffhaltige Terpenderivate sind die Kampferarten. Beim Stehen von Terpentinöl mit Alkohol und Salpetersäure bildet sich Terpinhydrat (Terpentinhydrat), geruchlose, rhombische Kristalle, mediz. zur Beförderung der Schleim- und Harnabsonderung verwendet. Über Terpineol und Terpinol s. diese Artikel.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 821.
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