Wickler

1963. Apfelwickler.
1963. Apfelwickler.

[979] Wickler, Blattwickler, Blattroller (Tortricĭdae), Familie der Kleinschmetterlinge, deren 16füßige Raupen die Blätter tutenartig zusammenrollen. Flügel in der Ruhe dachförmig zusammengelegt. Hierher: Eichen-W. (Tortrix viridāna L.), Raupe gelbgrün, den Eichen schädlich; Rosen-W. (Graptolitha tripunctāna W. V., G. roborāna W. V., Tortrix Bergmanniāna L.), gemein, Raupen die Rosenknospen etc. ausfressend; Zwetschen- oder Schlehen-W. (G. oder Penthīna pruniāna Hübn.), Raupe oft sehr schädlich; Tannenknospen-W. (G. nigricāna H.S.), Pflaumen-W. (G. funebrāna Tr.), Raupe verursacht die Wurmstichigkeit der Zwetschen, überwintert und verpuppt sich im Frühling, Mittel dagegen: Vernichten des wurmstichigen Obstes, Abkratzen der Baumrinde, Umgraben der Baumscheiben im Winter; Apfel-W. (Obstmade, Carpocapsa pomonella L. [Abb. 1963; a Schmetterling, b Raupe]), Raupe im Kernhaus unreifer Äpfel und Birnen, kriecht im Herbst heraus, überwintert und verpuppt sich im Frühling; Trauben-W. (Traubenmade, Conchўlis ambiguella Hübn.), gemein in Weinbergen, 2 Generationen (April und Juni-Juli), Raupe der einen in zusammengerollten Rebenblättern (Heuwurm), die der andern in den Beeren (Sauerwurm), sehr schädlich, Mittel dagegen: Bespritzen mit Schwefelkaliumlösung, Lockfeuer zum Einfangen des Schmetterlings, Abkratzen des Weinstockholzes im Winter; die Nadelholz-W. (Retinĭa), Vorderflügel weiß bestäubt, mit glänzenden Bleilinien; hierher die schädlichen Arten: Kiefernquirl-, Kiefernknospen- und Kieferntrieb-W. (R. duplāna Hübn., turionāna Hübn. und Buoliāna W. V.) und der schiefergraue Harzgallen-W. (R. resinella L.), dessen gelbe Raupe an den Kieferntrieben nußgroße Harzgallen erzeugt.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 979.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika