Wilhelm [9]

[985] Wilhelm, Statthalter und Könige der Niederlande. – W. I., der Jüngere (Schweigsame), Prinz von Oranien, Graf von Nassau, Begründer der niederländ. Unabhängigkeit, geb. 16. April 1533 zu Dillenburg, ältester Sohn Graf Wilhelms des Ältern (gest. 1559) von Nassau, erbte 1544 von seinem Vetter Renatus von Nassau das Fürstent. Oranien, 1572 Oberbefehlshaber der aufständischen Niederländer; 10. Juli 1584 zu Delft durch Balthasar Gerhard erschossen. – Vgl. Klose (1864), Putnam (engl., 2 Bde., 1895; holländ., 1897). – W. II. von Oranien (1647-50), geb. 27. Mai 1626, Sohn des Prinzen Friedrich Heinrich, folgte diesem als Statthalter 1647, gest. 6. Nov. 1650. – Sein Sohn W. III., s. Wilhelm, Könige von England. – W. IV., geb. 1711 als Sohn Johann Wilhelm Fisos, Fürsten von Nassau-Dietz, wurde 1747 Statthalter und Generalkapitän, get. 22. Okt. 1751. – Dessen Sohn W. V., geb. 4. März 1748, folgte 1751 seinem Vater als Erbstatthalter unter Vormundschaft, 1766 selbständig, flüchtete 1795 vor den Franzosen nach England, erhielt 1802 Corvei und Fulda, gest. 9. April 1806 in Braunschweig. – Sein Sohn W. I., 1. König der Niederlande (1815-40), Großherzog von Luxemburg und Prinz von Oranien-Nassau, geb. 24. Aug. 1772 im Haag, übernahm 9. April 1806 die Regierung der nassauischen Stammländer (Nassau- Dietz), wurde 16. März 1815 im Haag als Wilhelm I. zum König der Niederlande ausgerufen; übertrug die Krone 1840 seinem Sohne Wilhelm II.; gest. 12. Dez. 1843 zu Berlin. – W. II. (1840-49), geb. 6. Dez. 1792, ließ sich 1848 zu polit. Reformen herbei, gest. 17. März 1849. – Sein Sohn und Nachfolger W. III., geb. 19. Febr. 1817, gest. 23. Nov. 1890 im Schloß Het Loo; er war in 2. Ehe vermählt mit Emma (geb. 2. Aug. 1858) von Waldeck und Pyrmont. Aus dieser Ehe stammt die Königin Wilhelmina (s.d.). – Vgl. Linz (1889).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 985.
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