[357] Auerbach, ein Badeort im Darmstädtischen, der mehr durch die romantischen Umgebungen als durch seine Quelle berühmt ist, die gewöhnlich nur von den Bewohnern der Umgegend benutzt wird. Schon der Weg zu diesem Eden ist malerisch. Die Vegetation der Bergstraße ist des italienischen Himmels würdig, und die Menschen sind des Weinlands heitere Kinder. Hier herrscht Ruhe und kein Geräusch anderer Bäder, kein Spiel und keine ähnlichen verderbten Genüsse sind zu finden. Nur die überschwenglich reiche Natur, die aber an Festtagen unendlich belebt wird, spricht zum Herzen und Gemüthe des hier Weilenden. Das kleine Thal ist ein Garten, umgeben von Zeugen großer Jahrhunderte: die sorgfältig erhaltene Ruine von Auerbach mit der malerischen Aussicht, der hohe Malchenberg mit seinem Thurme, der Feldberg mit dem aus ungeheuern Felsenstücken gebildeten Felsenmeere, unter dem ein Wildbach zur Täuschung braust, und die Riesensäule mit dem Riesenaltar aus fabelhafter Zeit. In der Nähe liegt das alterthümliche Bensheim, die Burg Schönberg, Heppenheim und die schönste Ruine aus der Zeit des Ritterthums, die Starkenburg.
D.