Baltimore (Geographie)

[430] Baltimore (Geographie), eine der See- und Handelsstädte der Vereinigten Staaten von Nordamerika, deren reißender Aufschwung das alte Europa in Erstaunen setzt. Erst im Jahre 1796 erhielt diese, im Staate Maryland gelegene Stadt, die Rechte einer City und im Jahre 1820 zählte man schon 70,000 Einwohner und 200 Speicher. Sie liegt, nach einem ähnlichen Plane, wie Philadelphia, mit rechtwinkelig sich durchschneidenden Straßen erbaut, in Hufeisenform an der Küste eines schönen und sichern Hafens an der Nordseite des dort in das Meer sich ergießenden Flusses Patapsco, unsern der großen Chesapeak-Bai. Das Klima von Baltimore gilt für sehr ungesund, da sich jährlich zwei mal das epidemische gelbe Fieber dort einzustellen pflegt. Die niedrige Lage der Stadt, die im Sommer eine feuchtwarme Atmosphäre erzeugt, vermehrt allerdings die Sterblichkeit; doch die Hauptschuld trägt der Umstand, daß die Hafenarbeiter und Lastträger in den besonders feuchten und dumpfigen Kellerwohnungen leben. Von dort aus verbreitet sich in der Regel die Epidemie. In den gefährlichen Jahreszeiten beziehen alle wohlhabenden Einwohner ihre reizend gelegenen Landhäuser, und Baltimore mit seinen schnurgeraden breiten[430] Straßen, (wovon die eine 80 Fuß breit und ½ Stunde lang) ist dann verödet.

B....i.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 1. Leipzig 1834, S. 430-431.
Lizenz:
Faksimiles:
430 | 431
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika