[462] Batsany, Gabriele von, Gabriele, von, geborene von Baumberg, eine östreichische Dichterin, die viele sehr gelungene Gedichte, worunter ein größeres, Amor et Hymen in 5 Gesängen, Wien 1807, geliefert hat. Sie verdankt der Natur ein entschiedenes poetisches Talent und der Ausbildung desselben einen hohen Grad von geistreicher Anmuth und von ansprechendem Witz, so daß sich Geist und Herz gleich angenehm angeregt finden. Leider wurde sie sehr früh von Schicksalsschlägen der härtesten Art heimgesucht, indem sie ihres Gatten, der bei der k. k. ungarischen Hofkanzlei in Wien angestellt war, beraubt ward. Als nämlich Napoleon im Jahre 1800 nach Wien kam, war es eines seiner ersten Geschäfte, wie er bei ähnlicher Gelegenheit oft versuchte, durch Proclamationen die Provinzen zu insurgiren, und namentlich war ihm daran gelegen, die ungarische Nation für sich zu gewinnen. Dem Drange der Umstände[462] nachgebend, ließ sich Batsany bereit finden, die erlassene Proclamation in die ungarische Sprache zu übersetzen, entfernte sich jedoch, als Napoleon's Schicksal im Jahre 1814 entschieden ward, aus Oestreich, und hielt sich in Paris auf. Nach Verlauf einiger Monate glaubte der Unglückliche ohne Gefahr in sein Vaterland zurückkehren zu können, wurde aber ohne Verzug als Staatsgefangener auf eine Festung an der ungarischen Grenze gebracht und befindet sich noch gegenwärtig daselbst. Schon im Jahre 1800 ließ Georgine von Baumberg eine Gedichtsammlung erscheinen, von der eine Folge 1806 veröffentlicht worden ist. Beiträge von ihr, meist poetischer Art, finden sich in der Aglaja und im wiener Musenalmanach.
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