[11] Correggio, Antonio Allegri, erblickte zu Correggio im Modenesischen 1494 das Licht der Welt. Der Ruf sagt von ihm, er habe nie einen Lehrer gehabt, dagegen versichern mehrere Quellen, daß schon sein O heim Lorenzo ihn unterrichtet und daß er später die Schule Frari in Modena besucht habe. Allegri's erstes Werk, das er 1512 vollendete, ist der h. Antonio, jetzt in Dresden; er war damals 18 Jahre und schon offenbarte sich sein Talent auf das Glänzendste. Noch war er nicht in Rom und Venedig gewesen, als er ein Werk Rafael's sah, und im Gefühle der Größe seines eigenen Genius die Worte »anch' io sono pittore« ausrief. Correggio ist als der Erfinder der Plafondmalerei anzusehen und leistete darin das Außerordentlichste. An seiner Kuppel von S. Giovanni in Parma haben sich Cignani, Guido Reni, Carraggio und Dominichino gebildet; sein Meisterstück in der Art ist im Dome zu Parma die Himmelfahrt der Maria, und nächst diesem ein Fresko im Kloster der Benediktiner daselbst. Unter allen seinen Werken soll der heil. Hieronymus, jetzt in Paris, das gelungenste sein; den ausgebreitetsten Ruf genießt seine heilige Nacht und die büßende Magdalene in der Dresdner Gallerie. R. Mengs setzt[11] Correggio unmittelbar hinter Rafael, entschieden aber nimmt er, was das Mechanische der Kunst, Colorit, Licht und Schatten, vorzüglich der Fleischpartien, anlangt, den ersten Platz ein; die Erfindung ist in allen seinen Gemälden reich und glänzend, und alle seine Gestalten tragen das Gepräge einer Idealität, die eben so anmuthig als erhebend ist. Correggio starb, ohne durch seine Kunst einen großen Reichthum erworben zu haben, in Parma 1534.
T.