[57] Damasciren, eine aus dem Orient zu uns gekommene Kunst, dem Stahl eine eigenthümliche Härte, eine besondere Zähigkeit und ein zart flammiges, geadertes Aussehen zu geben. Die Erfindung ist alt, da sie schon Herodot erwähnt und Kaiser Domitian in Damask (s. d.) zu diesem Endzwecke Fabriken anlegte. Zum Damasciren nimmt man alte und neue Stücken Eisen, Stahl, alte Hufnägel etc., glüht selbige, bestreut sie mit Kieselsand, schmiedet sie zu Platten, schneidet diese in Streifen, umwickelt selbige mit[57] Draht, schmiedet von Neuem und so lange, bis das Ganze sich zu einem zähen, stahlhaltigen Eisen verbunden hat. Die echten Damascener Säbelklingen erhalten selbst beim Durchhauen eiserner Nägel keine Scharten. Die bunte, geflammte Zeichnung dieses Stahles bildet sich durch das Zusammenschmieden. Die unechte Damascirung ist nur durch einen Grabstichel darauf gezeichnet und eingeätzt- und man erkennt sie an der Regelmäßigkeit der Zeichnung.
V.