Falk, Johannes Falk

[59] Falk, Johannes Falk, Johannes Daniel, der Verfasser des vortrefflichen Werkes »Göthe aus näherm persönlichen Umgange dargestellt. Leipzig, 1832.«, einer der gediegensten deutschen Geister, ward 1770 in Danzig von armen Eltern geboren. Seine Wißbegierde und sein unermüdeter Fleiß erwarben ihm nach vielen Kämpfen die Erlaubniß seines Vaters, zu studiren. 1793 kam er nach Weimar, und einige satyrische Gedichte, die ersten Früchte seiner Feder, gewannen ihm die Gunst Wielands. Spätere Produkte, namentlich[59] seine dramatischen Gedichte und ein Roman sprachen weniger an, und Falk fand bald einen schönern und dankbarern Wirkungskreis in seiner Stiftung für verwahrloste Kinder. Das seltene Unglück, vier von seinen eigenen Kindern in einer Woche durch den Tod zu verlieren, schien mit einem Schlage die Kraft seines dichterischen Genius gelähmt zu haben, der Edle wandte seine ganze Thätigkeit den menschenfreundlichen Zwecken des genannten Institutes zu, das drei Jahre nach seinem Tode 1829 zu einer Anstalt des Staats erhoben wurde. 1832 erschien das oben erwähnte Buch über Göthe und gewann bei allen Verehrern dieses größten Geistes aller Zeiten den entschiedensten Beifall; für das gesammte Vaterland aber liefert es einen höchst schätzbaren und dankenswerthen Beitrag zu Goethe's Charakteristik, die kurz nach dessen Tode eine gesteigerte Theilnahme fand und doppelt willkommen sein mußte.

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Damen Conversations Lexikon, Band 4. [o.O.] 1835, S. 59-60.
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