[225] Franz, Agnes, eine reichbegabte deutsche Dichterin, geboren den 8. März 1795 zu Militsch in Schlesien, wo ihr Vater die Stelle eines Regierungsraths bekleidete, entfaltete schon in früher Jugend, von einer würdigen Mutter sorgsam erzogen, durch die Genüsse eines mehrjährigen Aufenthalts auf dem Lande angeregt, ein erfreuliches poetisches Talent. Ihre frühern Versuche erschienen in der Erfurter Frauenzeitung, später lieferte sie schätzbare Beiträge zur Dresdener Abendzeitung, deren Herausgeber durch freundlichste Aufmunterung, wie auf so manche keimende Fähigkeiten, auch auf Agnes Franz entschieden günstig einwirkte. Eine poetische Erzählung: »Sonnenfeld,« welche das Taschenbuch Urania 1821 mittheilte, erregte Aufsehen, und mehrere unter dem Titel: »Glycerion« »Cyanen,« veranstaltete Sammlungen kleiner Romane und Novellen erfreuten sich ebenso, wie die Vereinigung ihrer Gedichte, einer beifälligen Aufnahme. Die anspruchslose Dichterin lebt im Kreise ihrer Schwestern zu Brandenburg.
T.