Freienwalder Gesundbrunnen

[250] Freienwalder Gesundbrunnen. Derselbe quillt nahe bei der Stadt, der er den Namen verdankt und die zwischen Berlin und Frankfurt an der Oder liegt Er besteht aus sieben Quellen, die ein helles, klares, dintenhaft schmeckendes, nach Schießpulver riechendes, ockerhaltiges oder erdiges Stahlwasser geben, welches zum Trinken und als Bad benutzt wird. Bei öftern Anfallen[250] von Schnupfen, Husten, Flüssen, bei schleimigen und scharfen Säften, bei Schwache, Nervenkrankheiten, Wassersucht, Gicht, Rheumatismus, Schwindel, Krämpfen, Scropheln, Drüsen, Kniegeschwulst, Hautkrankheiten, Augen- und Gehörschwäche ist es zu empfehlen. Die bergig romantische, in der Sandmark überraschende schöne Lage erhöht die Heilkräfte bedeutend. Man trinkt früh von 10 zu 10 Minuten, ungefähr 8 Loth auf einmal, bis man ½ Quart getrunken hat und steigt bis auf 1 Quart täglich. Die ganze Kur erfordert gewöhnlich 20 Quart. Wer das Wasser nüchtern nicht verträgt, trinke vorher eine Tasse Kasse und lasse es warmen, und treibt es den Leib auf oder stockt die Ausleerung, so sind überzogene Pomeranzenschalen, Kalmus, Anis oder Fenchel sehr dienlich Man bade nicht zu früh, die beste Zeit ist um 10 oder 11 Uhr.

D.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 4. [o.O.] 1835, S. 250-251.
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