Friedrich I., Barbarossa

[262] Friedrich I., Barbarossa, der Rothbart, einer der kräftigsten und edelsten Kaiser Deutschlands, der zweite aus dem Hause Hohenstaufen (s. d.), wurde 1152 auf den deutschen Thron erhoben. Seinem großen Geiste wäre eine Wirksamkeit zu wünschen gewesen, die der Segen des Friedens beglückt hätte. Es war die Zeit, wo der Geist der Freiheit in den lombardischen Städten erwachte, Friedrich I. unternahm sechs Kriegszüge nach Italien, ohne ihm den Frieden zurückgeben zu können. In Deutschland selbst begründete er mehrere Dynastien, die noch jetzt die Scepter führen. Er erhob Böhmen zum Königreiche, legte den Grund zu der später so mächtigen Hansa (s. d.) durch Aufmunterung des Handels, gab Sachsen an den tapfern Bernhard von Askanien, und Baiern, dessen Herzog, Heinrich der Löwe, ihn in der Lombardei schimpflich verlassen hatte, an Otto von Wittelsbach. Der allgemeine Landfriede wurde verkündigt und Friedrich I. unternahm, dem Zeitgeiste und den Anforderungen des Papstes zu genügen, einen Kreuzzug, auf welchem er, einen Fluß durchschwimmend, 1190 den Tod fand.

T.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 4. [o.O.] 1835, S. 262.
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