[396] Geranium (Storchschnabel), in die Familie der Geraneen gehörend, eine aus Sträuchen und krautartigen Pflanzen bestehende Gattung, von welcher die Letztern meistens im freien Lande gedeihen, die Pelargonien hingegen und andere in wärmern Erdstrichen einheimische Geraneenarten müssen in Glashäusern überwintert werden. Der Kelch ist 5theilig oder 5blättrig; die Corolle besteht ebenfalls aus 5 Blattern und ist bisweilen unregelmäßig. Die Staubfäden sind meistens verwachsen. Der einfache Fruchtknoten trägt einen Griffel mit einer oder fünf Narben. Die Frucht ist fünffächerig, kapsel- oder beerenartig, ein- oder fünfsamig. Das Geschlecht der Geraneen zerfällt in zwei Gruppen, in einblümige und zweiblümige, und diese werden wieder in staudenstrauchige und in perennirende krautartige und in einjährige krautartige eingetheilt. Linné zählte einige 80 verschiedene Sorten. Die Blüthen sind hinsichtlich ihrer Farbe so gemischt, daß es unmöglich ist, sie hiernach zu klassificiren; größtenteils haben sie rothe, purpurfarbene, scharlachrothe und weiße [396] Flecken. Man findet die Geraneen, besonders einige Pelargonien, häufig als Topfpflanzen in unsern Zimmern, weil sie leicht zu ziehen, und durch Wurzeltheilung zu vermehren sind. Manche Arten haben einen angenehmen Geruch, andre hingegen, wie z. B. geranium robertianum, der stinkende Storchschnabel, verbreitet, wie schon sein Name verkündet, einen unangenehmen Geruch. Die meisten perennirenden Sorten zeichnen sich durch Anstand und Schönheit ihrer Blumen aus und werden daher häufig als Zierpflanzen in unsere Gärten aufgenommen. In der Blumensprache drückt das Geranium getäuschte Liebe aus.
L. M.