[49] Grillparzer, Franz, Franz, hat zuerst 1816 mit der »Ahnfrau« auf, einem Trauerspiel, das große Erwartungen von ihm erregte. Das Stück wurde auf allen deutschen Bühnen gegeben und in mehrern Auflagen gelesen. 1818 folgte das zweite Werk »Sappho.«[49] Wenn der Dichter bei dem ersten in Betreff der Grundidee einen Fehlgriff gethan hatte, so verirrte er sich hier in Betreff des Stoffes, da sich die ihm eigne moderne Rede- und Empfindungsweise nicht mit den antiken Weltansichten verträgt. Später erschien sein drittes dramatisches Werk, »das goldene Vließ,« in drei Abtheilungen, das auf der Bühne kein Glück machte. Es war zu bedauern, daß der Dichter, der so vieles Talent im Gebiete des Romantischen zeigte, eigensinnig auf dem ihm weniger zusagenden Antiken beharrte. 1821 kehrte er mit dem Drama: »Ottokar's Glück und Ende« auf die frühere Bahn mit schönem Erfolg zurück. Grillparzer wurde 1790 geboren und lebt seit 1823 in Wien, wo er die Stelle eines Hofconcipisten bekleidet.
E. O.