Ichneumon

[393] Ichneumon, das den alten Aegyptern heilige Thier, welches sie als den Repräsentanten der wohlthätigen, alle schädlichen Thiere ausrottenden Macht verehrten und von welchem die Fabel behauptete, daß es im Rachen des Krokodils schliefe. Dieses behende, dem Iltis und Marder an Gestalt und Art ganz gleiche Thierchen von 1 F. 7 Zoll Länge und mit einem 1½ F. langem Schwanze, bewohnt die Ufer des Nils, und ist der grimmigste Feind aller Schlangen und Krokodile, aller Ratten und Mäuse. Mit blitzschneller Gewandtheit greift es die Schlangen im Nacken an und tödtet sie, zerstört die Krokodilenbrut und saugt ihre Eier aus. Sein Haar ist zart, dicht und trocken, seine Farbe rehbraun und weiß gesprenkelt. Er ist von Natur schüchtern, verfolgt aber seine Beute eben so listig als beharrlich. Wiewohl ein artiges, reinliches und gutmüthiges Geschöpf gegen die Menschen, kann man ihn doch als Hausthier nicht dulden, weil er auch den Vogeleiern nachstellt, gleich dem Marder sich in die Ställe schleicht und die Tauben würgt. Man findet dieses Thierchen nicht allein am Nil, sondern auch in Java, auf Madagaskar und am Kap.

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Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 5. [o.O.] 1835, S. 393.
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