Klein, Bernhard

[148] Klein, Bernhard, ein musikalischer Geist von durchdringender und vielseitig empfänglicher Kraft, der die Kunst theoretisch und praktisch mit Klarheit Und Herrschaft umfaßte. Er ragt unter den Componisten der letztern Zeit wie eine Leuchte hervor, die auf eine große Vergangenheit hinweist., uns zu ihr hinüber führt, aber nicht die Dämmerung einer neuen Zukunft erhellt oder diese selbst herbei ruft. Die Individualität seines Genius führte Um zur Verehrung Gluck's und der ältern italienischen Meister. Seine Compositionen sind Originale im Geiste Jener, mit Annäherung der Form an die Gegenwart. Seine kirchlichen Werke haben sich die Achtung der Zeit erworben und seinen Ruhm für die Nachwelt gegründet, seine weltlichen mußten an der Einfachheit und Monotonie seiner Phantasie scheitern, obgleich sie sich an Tiefe und Wahrheit der Auffassung den vorzüglichsten an die Seite stellen können. Kl.[148] wurde zu Köln 1794 geb., bildete sich theils dort, theils am pariser Conservatorium, am meisten aber durch eigenes Studium, bekleidete später einige Jahre die Stelle eines Lehrers der Composition am königl. Musikinstitute zu Berlin und starb in der Blüthe seiner Kraft 1832. Zu seinen besten Werken gehören die Oratorien: David, Hiob, Jephta, die Oper Dido und viele geistliche Gesänge.

– k.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 6. [o.O.] 1836, S. 148-149.
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