[241] Kurden, ein westasiatisches tatarisches Volk, welches das[241] armenisch-persische Hochland Kurdistan, einen Landstrich von 1600 Quadrat M. fruchtbar und reich an Getreide, Wein, Reis und Baumwolle, und überhaupt den köstlichsten Südfrüchten, bewohnt. Die K. sind Muhamedaner und chaldäische Christen, leben in kleinen Dörfern, elenden Häusern und Hütten, und haben wenig Städte. Ihre Lebensweise ist die eines rohen und sorglosen Hirten- und Bergvolkes, das aus seinen Bergen und Weideplätzen alljährlich nach Constantinopel allein nicht weniger als 1½ Mill. Schafe und Ziegen treibt. Ihrem schönen kaukasischen Wuchs wie der geistreichen Gesichtsbildung stehen die bunten, lebhaften Farben der Wollen-, Sammet- und Seidenzeuge, in die sie sich kleiden, vorzüglich gut, und ihre sonderbaren Mützen, die weiten Mäntel und Pantalons, kurzen Westen und glänzenden Waffen geben ihnen ein kriegerisches Aussehen. Ihre Sheiks oder Häuptlinge lieben Pracht und Ueppigkeit auf persische Weise. Sie stehen zum Theil unter der Herrschaft des Pascha von Bagdad, der wenigstens im Kriege von ihnen Hilfe verlangt, ihre Hauptst. Kermanschak mit 16,000 Ew. gehört aber unter persische Hoheit.
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