[390] Neger, die Ureinwohner des mittleren Afrika's, (s. Menschenraçen). Ihre schwarze Farbe ist nicht Folge der klimatischen Einwirkung, denn Negerkinder werden gelblich-weiß geboren und sind schon nach 6 Tagen schwarz, bevor sie noch den Sonnenstrahlen ausgesetzt wurden; auf der andern Seite wird der Europäer auch in den nachfolgenden Generationen in Afrika nie ein Schwarzer. Bei den jungen Negerinnen schimmert auf den Wangen eine seine Röthe. Die Frauen entwickeln sich sehr jung und verblühen schnell; daher frühzeitige Heirathen, Polygamie. Ausgezeichnet ist ihre mütterliche Liebe; sie sind mäßig, leben meist von Vegetabilien, trinken Wasser und berauschen sich nur mitunter in Palmenwein. Tanz und Musik lieben beide Geschlechter leidenschaftlich, doch ist letztere mehr ein barbarisches, aller Melodie entbehrendes Geräusch. Ihre religiösen Begriffe stehen auf einer niedern Stufe, mit Ausnahme weniger muhamed. Stämme sind sie Fetischdiener und verehren selbstgeschnitzte Bilder. Beschwörer und Zauberer werden sehr gefürchtet. Die Negerinnen sind in der Regel von reizenden, üppigen Formen, geschmeidig in Gang und Haltung; sie putzen sich gern, lieben das Bunte, Schreiende. Sclavinnen des Mannes, fürchten sie diesen, ihre Liebe ist knechtisch. Die in Amerika in zweiter, dritter Generation gebornen veredeln sich, durch Vermischung mit den Weißen entstehen schöne, edelgebaute, geistvolle Menschen (s. Mulatten und Mestizen), in der Regel acclimatisieren sie sich leicht und lernen europäische Gesellschaftsformen schnell nachahmen. Ueber die Sclaverei so vieler Tausend Neger s. Sclaven.