Obelisken

[465] Obelisken. Aegypten ist voll von Denkmälern früherer Kultur, deren Kunde wir besonders den Resten seiner großartigen Baukunst verdanken. Ueberall finden sich Steine von ungeheuerer Last, getragen von Säulen, und Säulen, die wiederum auf Steinblöcken ruhen, welche. augenblicklich auf den staunenden Wanderer herabstürzen zu müssen scheinen, und doch nur durch ein Erdbeben erschüttert werden können, und deren Bildhauerarbeit, vielleicht 5000 Jahre alt, noch so frisch ist, als wäre sie erst aus der Hand des Künstlers hervor gegangen. Zu ihnen gehören auch die Obelisken. Es sind 4 und mehrseitige Kegel, die auf einem mehrere Fuß hohen Postamente ruhen, oben schmaler zulaufen und auf der Spitze einen pyramidenförmigen Aufsatz haben. Ihr eigentlicher Zweck ist noch nicht ergründet, doch dürfte Herodots Meinung: daß sie zu Ehren des Sonnengottes bestimmt gewesen, die wahrscheinlichste sein. Die meisten sind aus einem Granitblocke gehauen. Einige der schönsten befinden sich jetzt in Rom (à 10,000 und 13,000 Centner schwer ); in London steht auf der Waterloobrücke die Nadel der Cleopatra und Paris hat seit einiger Zeit den Obelisken von Luxor in seinen Mauern.

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Damen Conversations Lexikon, Band 7. [o.O.] 1836, S. 465.
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