Wappen

[382] Wappen, d. h. Schilder mit mehrfarbigen Streifen, Bildern etc., kommen beglaubigt erst seit dem 11. und 12. Jahrh. vor, denn die Zeichen und Figuren auf den Helmen, Schilden etc. der Griechen, Römer, Perser, alten Deutschen etc. gehören mehr den Symbolen an, welche sich von den W. dadurch unterscheiden, daß sie nicht wie diese die regelmäßige, der Heraldik entsprechende Darstellung erfordern. Sie hängen mit den zu gleicher Zeit aufkommenden Turnieren (s. d.) innig zusammen, denn wenn bei diesen ein neuer Ritter, nach Gebrauch mit geschlossenem Visir, erschien, so blies der Herold und legte sein Wappen aus. Die Ritter verpflichteten sich die Ehre der Damen zu verfechten, und trugen die Farben einer oder mehrerer auf ihren Schildern. Während der Kreuzzüge. bildete sich das Wappenwesen, namentlich in Frankreich, zuerst recht aus; die W. wurden erblich und es entstand die Hexaldik (s. d.). In den meisten Staaten ist die willkührliche Annahme von W. jetzt untersagt.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 10. [o.O.] 1838, S. 382.
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