Winterschlaf der Thiere

[451] Winterschlaf der Thiere. Während eine große Anzahl der Vögel (s. d) im Winter theils der Kälte wegen, theils aus Mangel an Nahrung ihre Heimath verläßt, verfallen einige Säugethiere (Hamster, Igel, Murmelthier, versch. Mäusearten etc.) und viele Amphibien (Kröten, Frösche, Eidechsen etc.) in einen 4–5 Monate dauernden Schlaf, in welchem die Körperwärme fast ganz aufhört, der Umlauf des Blutes sehr langsam und die Respiration kaum bemerkbar wird. Durch Einschlürfen vielen Wassers reinigen sie ihre Eingeweide erst vollständig, suchen sich dann einen verborgenen Ort (meist in hohlen Bäumen oder unter der Erde) und ziehen sich dort kugelförmig zusammen, worauf denn eine gänzliche Unempfindlichkeit gegen körperlichen Reiz eintritt. Es ist übrigens leicht, ihren Schlaf zu unterbrechen, indem sie in der Wärme sehr bald erwachen. - Ob, wie behauptet wird, auch [451] Vögel einen W. halten, ist noch sehr ungewiß, und die Unthätigkeit des Bären und Dachses im Winter hat nur Aehnlichkeit damit.

4.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 10. [o.O.] 1838, S. 451-452.
Lizenz:
Faksimiles:
451 | 452
Kategorien: