[679] Winterschlaf, der Schlaf, in den viele Tiere während der kalten Jahreszeit versinken, wie Schnecken, manche Insekten, Schlangen, Eidechsen, Kröten, Frösche und einzelne Säugetiere, die einen unterbrochenen (Bär, Dachs, Fledermaus) oder andauernden W. (Siebenschläfer, Haselmaus, Igel, Murmeltier) halten. Die winterschlafenden Säugetiere suchen im Herbst Stellen auf, wo sie vor der Kälte geschützt sind (hohle Baumstämme, Erdhöhlen u. dgl.), polstern sie mit Heu, Stroh, Baumblättern, Haaren, Wolle etc. aus und bringen daselbst mit zusammengezogenem Körper und geschlossenen Augen den Winter zu. Ihre Temperatur ist dabei bedeutend vermindert, ebenso die Absonderungen. Diejenigen aus Darmkanal und Leber sammeln sich im Darm an und werden gleich nach dem Erwachen ausgeleert. Die Atmung ist sehr schwach, der Herzschlag verlangsamt und die Empfindlichkeit gering. Infolge davon ist auch das Bedürfnis nach Nahrung so gering, daß die Tiere von den Reservestoffen (Fett, Glykogen) zehren können, die sie vorher in sich aufgespeichert haben. Eine ähnliche Erscheinung ist der Sommerschlaf, den während der trockenen Jahreszeit Krokodile, Schlangen und auch einige Fische der heißen Himmelsstriche, unter einer Schlammdecke verborgen, halten. Vgl. Barkow, Der W. nach seinen Erscheinungen im Tierreich (Berl. 1846).