[435] Humanismus heisst die litterarische Bewegung, welche, aus der Beschäftigung mit der antiken Kunst und Litteratur hervorgehend, zuerst in Italien und später auch in den übrigen Ländern des romanischgermanischen Europas, das Mittelalter verdrängt und die Basis der modernen Bildung, Lebensanschauung, Kunst und Wissenschaft wird; unter den mannigfaltigsten Erscheinungsformen der Renaissance, an welchen das Staatsleben, das Leben des Individuums, das Leben der Gesellschaft, die verschiedenen Künste teilnehmen, fällt also dem Humanismus die Ausbildung des litterarischen Lebens zu, und in diesem namentlich dem darin waltenden Lebensprinzipe des Humanismus, der schönen, dem klassischen Altertum entnommenen Menschlichkeit, welche der Humanismus in bewusster Selbsterkenntnis dem christlich-kirchlichen Lebensprinzipe des Mittelalters gegenüberstellt. Der Humanismus bildet deshalb eine Mittelstufe zwischen dem antiken Lebensprinzipe der humanitas und dem Humanitätsideale des 18. Jahrhunderts. Der Entstehung des Humanismus voraus geht die Bildung des modernen Staates auf italienischem Boden, namentlich des städtischen Lebens, die Bildung einer allgemeinen Gesellschaft, welche sich bildungsbedürftig fühlte, und das Erwachen der Persönlichkeit aus dem gebundenen Wesen der mittelalterlichen Welt; erst im 14. Jahrhundert tritt als neue Erscheinung die Parteinahme der Italiener für das Altertum hinzu, welches sich nun der neu sich entwickelnden[435] realen Bildung in allen Gebieten des Geistes als sicherer Führer anbietet. Unterstützt wurde diese Strömung dadurch, dass das mittelalterliche Kaisertum seit dem Untergang der Hohenstaufen im ganzen auf Italien verzichtet hatte und das Papsttum nach Avignon übergesiedelt war.
Als ein erster bedeutender Zug in dieser neuen Geistesrichtung wird die Teilnahme erwähnt, die sich für die Ruinenstadt Rom kundgiebt; Poggio ist hier der erste, der in seiner Ruinarum urbis Romae descriptio um 1430 das Studium der Reste selbst mit dem der alten Autoren und mit den Inschriften inniger verband; an seine kurzen Aufzeichnungen schliesst sich das Werk des Blondus von Forli, gestorben 1447, Roma instaurata, dessen Zweck schon über die Schilderung des Vorhandenen hinaus auf die Ausmittelung des Untergegangenen sich erstreckt. Pius II. ist ganz von antiquarischem Interesse erfüllt und hat die Altertümer der Umgebung Roms zuerst genau gekannt und beschrieben. Es entstanden jetzt die ersten Sammlungen von Altertümern jeder Gattung; man begann Ausgrabungen nach Altertümern, fand den Apoll von Belvedere, den Laokoon, die vatikanische Venus, die Kleopatra; und setzte schon früh die Grundsätze fest, nach welchen Aufnahmen antiker Altertümer geschehen sollten, nämlich für jeden Überrest Plan, Aufriss und Durchschnitt gesondert. Mit dem archäologischen Interesse Hand in Hand geht ein patriotisches, und bald verknüpft sich auch damit eine gewisse Ruinensentimentalität, der man die ersten idealen Ruinenansichten verdankt.
Wichtiger als die baulichen und künstlerischen Reste des Altertums wurden die alten Autoren, aus denen man vornehmlich den Geist der schönen Bildung schöpfte; von ihnen kennt das 14. Jahrhundert erst die gangbarsten lateinischen Dichter, Historiker, Redner und Epistolographen nebst einer Anzahl lateinischer Übersetzungen nach einigen Schriften des Aristoteles und Plutarch; erst mit dem 15. Jahrhundert beginnen die grossen und zahlreichen Entdeckungen verlorener Autoren, die systematische Anlage von Bibliotheken durch Kopieren und der eifrige Betrieb des Übersetzens aus dem Griechischen. Mit wahrer Be- Begeisterung und mit grossem Aufwand ökonomischer Mittel wurden seltene Bücher gekauft und abgeschrieben; Nikolaus V. hinterliess diejenige Bibliothek, die der Grundstock der Vatikana geworden ist; in Florenz vermachte Niccolo Niccoli seine wertvolle Büchersammlung dem Kloster St. Marco mit der Bedingung der Öffentlichkeit. Als die beiden grössten Bücherfinder werden Guarino und Poggio genannt; aus antikem Patriotismus sammelte der Grieche, Kardinal Bessarion, 600 Handschriften, für die er einen sicheren Ort suchte, wohin er sie stiften könnte, damit seine unglückliche Heimat, wenn sie je wieder frei würde, ihre verlorene Litteratur wiederfinden möchte; er fand den Ort in Venedig. Besonders in Florenz blühte das Studium der griechischen Sprache und Litteratur, getragen von einer Kolonie griechischer Flüchtlinge, deren erster Manuel Chrysolaras war; der Umgang der italienischen Gelehrten mit geborenen Griechen brachte es auch mit sich, dass griechisch Reden eine Zierde der humanistischen Gelehrten wurde. Als die griechische Kolonie ausstarb, liess die Teilnahme für das Griechische in Italien schnell nach. Auch das Studium der hebräischen und arabischen Sprache gewann in Italien einen ziemlich bedeutenden Umfang.
Der Humanismus steht in Italien in enger Verbindung mit dem Erwachen einer italienischen Nationalpoesie[436] und der italienischen Sprache überhaupt; die klassischen Dichter sind in diesem Lande zugleich Humanisten. So schon Dante, der Vergil, den grössten antiken Dichter in den Augen seiner Zeit, zum Führer in der Hölle und im Purgatorium gewählt und zuerst eine Fülle antiker Lebensbeispiele in seiner Dichtung gehäuft hat. Petrarca ist für seine Zeit weit mehr der begeisterte Prophet der antiken Bildung, als angesehener Dichter gewesen; er ahmte alle Gattungen der lateinischen Poesie nach und war der eigentliche Repräsentant der antiken Bildung. So war auch Boccaccio als Humanist und Verfasser mythographischer, geographischer und biographischer Sammelwerke in lateinischer Sprache innerhalb und ausserhalb Italiens weit berühmter denn als Verfasser des Dekamerone.
Als symbolische Ceremonie ist den Humanisten die Poetenkrönung mit dem Lorbeerkranz eigen, eine öffentliche Demonstration, ein sichtbarer Ausdruck des litterarischen Ruhmes; ihre Anfänge im Mittelalter sind dunkel; doch steht sie ohne Zweifel im Zusammenhang mit dem griechischen Vorbild der von Domitian gestifteten kapitolinischen Wettkämpfe. Anfänglich nahmen Bischöfe, Rektoren der Universität, die Stadtbehörde von Rom die Ceremonie vor; seit Karl IV. in Italien einen Poeten gekrönt, thaten reisende Kaiser bald da, bald dort ebendasselbe; im 15. Jahrhundert ging die Ceremonie vom Papste und anderen Fürsten aus.
Der Humanismus hatte eine bedeutende Wirkung auf die Universitäten; von den Professuren des geistlichen und weltlichen Rechtes, der Medizin, der Rhetorik, der Philosophie und der Astronomie war diejenige der Rhetorik besonders das Ziel der Humanisten, abgesehen von besoldeten Lehrern der griechischen Sprache. Doch gab es daneben noch zahlreiche andere gelehrte Institute längerer oder kürzerer Dauer, namentlich auch freie Akademien, an welchen humanistische Lehrer beteiligt waren; im ganzen liebte man die Abwechselung, und es war überhaupt weniger auf eine gründliche philosophische und reale Bildung abgesehen, als auf eine Lebensführung im Sinne des Humanismus, dessen wesentliche Elemente persönlicher Umgang, Disputationen, beständiger Gebrauch des Lateinischen und zum Teil des Griechischen waren.
Unter dem Einflüsse des Humanismus sind in Italien auch die ersten von der Kirche unabhängigen Schulen entstanden, die teils städtischer, teils privater Natur waren. Erst hier wurde das Schulwesen unter dem Gesichtspunkte höherer Erziehung betrieben; am wirksamsten waren in dieser Beziehung Vittorino da Feltre zu Mantua, der zuerst das Turnen und jede edlere Leibesübung mit dem wissenschaftlichen Unterricht verband, und Guarino von Verona; besonders unternahmen jetzt Humanisten die früher von Theologen geleitete Erziehung von Fürstenkindern.
Ganz besonders dienten in Italien die Humanisten den Republiken wie den Fürsten und Päpsten zur Abfassung der Briefe und zur öffentlichen, feierlichen Rede. Fast alle grossen Männer der Wissenschaft in Italien dienten im 15. Jahrhundert einen Teil ihres Lebens als Sekretäre und Geheimschreiber. Die Briefsammlungen des Cicero und Plinius wurden zu dem Ende aufs genaueste studiert und mit grosser Virtuosität nachgeahmt. Noch wichtiger aber wird die Eloquenz, die sich jetzt völlig von der Kirche emanzipierte und ein notwendiges Element der höheren Gesellschaft jeder Art wurde. Der Name der Gesandten von Staat an Staat ist [437] Oratoren; Fürsten wurden bei jedem feierlichen Empfang oft stundenlang angeredet; bei Beamtenerneuerungen, Einführung neuernannter Bischöfe, bei Überreichung des Feldherrnstabes fehlt nie die solenne Rede; die Todestage der Fürsten werden durch Gedächtnisreden gefeiert, und namentlich fällt die Leichenrede dem Humanisten anheim; neben den akademischen Reden steht die antiquarisch-philologisch ausgestattete Rede des Advokaten und des Heerführers vor und nach dem Kampf. Ernsterer Natur sind die Bemühungen der Humanisten um die Abhandlung in unmittelbarer oder dialogischer Form, um die lateinische Geschichtschreibung, um die Monographie und Biographie, um die Erforschung des Mittelalters, dessen Erkennung als eine überwundene Bildung zuerst in diesen Kreisen auftritt, überhaupt um die Neubildung und Bearbeitung sämtlicher Fachwissenschaften.
Charakteristisch für den Humanismus ist die Antikisierung der Namen; dieselben werden teils einfach aus den Vornamen des Altertums genommen, Agamemnon, Aristides, Apelles; oder sie ersetzen Vor- und Geschlechtsnamen zugleich, wie sich z.B. Sanseverino, der Geschichtschreiber, Julius Pomponius Laetus umtaufte; oder es sind griechische oder lateinische Übersetzungen der vorhandenen, sowohl Tauf- als Zunamen, wonach z.B. aus Giovanni Jovianus oder Janus, aus Sannazaro Syncerus wurde; die letztere Art ist bei den deutschen Humanisten fast ausschliesslich Brauch geworden.
Der Humanismus ist es gewesen, der zuerst wieder von der lateinischen Vulgärsprache des Mittelalters auf das klassische Latein zurückgegriffen hat, wobei seit dem 14. Jahrhundert Cicero unbestritten als das reinste Muster der Prosa galt; der Ciceronianismus jedoch, der sich jeden Ausdruck versagte, wenn derselbe nicht aus Cicero zu belegen war, begann erst am Ende des 15. Jahrhunderts und hatte immer Gegner, welche einer eigenen, individuellen Latinität das Wort redeten; für die Konversation ging man auf Plautus und Terenz zurück, deren Komödien häufig aufgeführt wurden.
Der höchste Stolz der Humanisten ist aber die neulateinische Dichtung. Auf diesem Gebiete hat die Bewunderung für das Altertum ein teilweises Wiedererwachen des antiken italienischen Geistes in den Dichtern selbst möglich gemacht. Unter den Epen steht Petrarcas Afrika, deren Held der ältere Scipio Afrikanus ist, obenan; zahlreich sind die Dichtungen mythologischer und bukolischer Art, worin eine ganz neue, selbständige Götter- und Hirtenwelt zu Tage tritt; von christlichen Epen hat der italienische Humanismus namentlich die Christias des Vida und de partu Virginis des Sannazaro hervorgebracht, welch letzterer unbedenklich alte Mythologie mit dem christlichen Stoffe mischt; auch die Zeitgeschichte wurde in Hexametern oder Distichen behandelt, meist zu Ehren eines Fürsten oder Fürstenhauses, wovon die Sphorcias, Borseis, Borgias Zeugen sind. Die didaktische Dichtung hat besonders im 16. Jahrhundert einen grossen Aufschwung genommen und z.B. das Goldmachen, das Schachspiel, die Seidenzucht, die Astronomie behandelt. Auf dem Gebiete der lyrischen Poesie wurde besonders Catull nachgeahmt; weniger antik erscheinen die Oden in den alten Odenversmassen, täuschend antik dagegen eine Anzahl Gedichte im elegischen Versmass oder bloss in Hexametern, deren Inhalt von der eigentlichen Elegie bis zum leichteren Epigramm herabreicht; auch hier ist Sannazaro der erste Meister.
Man kann im italienischen Humanismus[438] einen bleibenden Kern und eine vorübergehende Form unterscheiden; diese letztere ist die besondere Gestalt, welche die Gesellschaft oder der Stand der Humanisten hier angenommen hatte; berufsmässige Vertreter der antiken Bildung, die nicht bloss in der Lehre und Schriftstellerei, sondern noch mehr im Umfang und Stand ein in sich abgeschlossenes Element der italienischen Gesellschaft bildeten; der bleibende Kern liegt in der Lösung von der Scholastik und in der Wiedergeburt der antiken Weltanschauung; er wirkt unveräusserlich bis heute, während jene humanistische Gesellschaft Italiens schon in den ersten Dezennien des 16. Jahrhunderts schnell abstarb; als Ursachen des Niedergangs werden angegeben die Erfindung des Buchdrucks, welche den persönlichen Umgang mit den Gelehrten teilweise entbehrlich machte, das geringe Mass ihrer sittlichen Tüchtigkeit, ihre Ruhmsucht, Eitelkeit, Schmähsucht, Oberflächlichkeit, und schon in Italien eine Reaktion des gläubigen Kirchentums gegen den wenig kirchlichen Geist der Humanisten. Dagegen erneuerte und vertiefte sich der Humanismus in den Ländern diesseits der Alpen, in welchen er in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts langsam Eingang fand.
In Deutschland findet man zuerst an den Konzilien von Konstanz und Basel italienische Humanisten teils für sich auf Handschriften ausgehend, namentlich Poggius, teils schon unter Deutschen Propaganda machend für ihre Bestrebungen; das letztere ist besonders bei Äneas Sylvius der Fall. Doch lagen von vornherein die Verhältnisse wesentlich anders als in Italien; die lateinische Sprache war sehr viel fremder für die deutsche Nation; eine Nationalsprache und eine Nationaldichtung, die mit der Dichtung der Gelehrten Hand in Hand gegangen wäre, gab es nicht; die deutschen Fürstengeschlechter zehrten noch an der roheren Bildung der vorhergegangenen Jahrhunderte, und nur wenige, wie Maximilian, mochten sich für eine schönere Bildung begeistern lassen; die italienische Städte-Tyrannis war Deutschland ganz fremd, und in den Reichsstädten dominierte eine den Gewerbs- und Handelsinteressen ergebene Bürgerschaft. Stand der Klerus zwar auch hier tief genug, so arbeitete sich doch seit dem Beginne des 15. Jahrhunderts selbständig ein ernsterer Bildungstrieb durch, welcher sich mit Hingabe dem Jugendunterrichte widmete. Die Brüder des gemeinsamen Lebens (vergl. diesen Artikel) wurden die Begründer eines kirchlichen und doch der freieren Bildung offenen Unterrichtes, und aus ihren Schulen gingen bald Gelehrte hervor, die zwar meist ihre Bildung in Italien holten, sich auch in diesem Lände die konventionelle Lebensführung der Humanisten aneigneten, in ihrer eigenen Heimat dagegen ernster und würdiger als ihre Vorbilder zu wirken pflegten, besonders in Bezug auf ihre theologischen Bibel-Studien und auf die Jugendbildung; der Sitz dieser Humanistenschule ist am Rhein, von den Niederlanden aufwärts in Wesel, Heidelberg, Schlettstadt, Basel, wozu besonders noch Tübingen und Erfurt kommen. Die einflussreichsten Namen sind Johann Wesel, Rudolf Agrikola, Alexander Hegius, Rudolf von Lange, Hermann von dem Busch, Jakob Wimpheling, Beatus Rhenanus. Sie werden alle übertroffen von den Fürsten des deutschen Humanismus, Reuchlin und Erasmus, jener besonders für das Hebräische thätig, dieser überhaupt der grösste Gelehrte seiner Zeit.
Ein anderer, dem deutschen Humanismus eigener Zug ist der nationale; er zeigt sich teils als Polemik gegen den Romanismus, namentlich[439] gegen die elende scholastische Bildung der Mönche, und feiert seinen Höhepunkt in Hütten und in Reuchlin, in bezug auf letzteren namentlich in der Art, wie der Humanismus solidarisch für ihn im Kampf gegen die Kölner einsteht, siehe den Artikel epistolae obscurorum virorum; teils erweist er sich in der liebevollen und ausgiebigen Beschäftigung mit den Quellen der deutschen Geschichte und Bildung; Mittelpunkt dieses Treibens ist Wien, wo Kaiser Maximilian die Erforschung der deutschen Geschichte auf alle Weise beförderte; die hervorragendsten Namen dieses Kreises sind Cuspinian (Spiesshammer), Konrad Celtes, Konrad Peutinger, Vadian.
Auch die deutschen Humanisten repräsentierten, wenngleich nicht in dem Grade wie die italienischen, eine in sich abgeschlossene schöne Bildung, die zwar dem Christentum nicht fern stand, doch betrachteten sie als den schönsten Erfolg ihrer Arbeit die Freiheit der Bildung, welche am wenigsten unter dem Druck eines dogmatisch gebundenen Kirchenglaubens gedeiht, und waren jederzeit bereit, ihr Prinzip gegen kirchliche Ignoranz und Intoleranz zu verteidigen, indem sie zugleich einen lebhaften, eleganten, litterarischen und brieflichen Verkehr unter sich unterhielten. Mit der siegenden Reformation hört der Humanismus auf; die Träger desselben gehen entweder in die Reihen des Protestantismus hinüber, wie Melanchthon, Vadian und viele andere, oder, wovon es noch mehr Beispiele giebt, sie bleiben der alten Kirche getreu, ziehen sich aber in diesem Falle meist vom litterarischen Felde zurück, das nun vorläufig den alten und neuen Theologen für ihre Tendenzen überlassen bleibt. Schon in der Mitte der dreissiger Jahre verstummt fast plötzlich die im engeren Sinne humanistische Bildung. Was bleibt, ist, und zwar in erhöhtem Masse, die Teilnahme für die Quellen des Christentums, für den Jugendunterricht, für die Quellen vaterländischer Geschichte. Die lateinische Dichtung, welche ebenfalls von den deutschen Humanisten, namentlich von Eoban Hesse, gepflegt worden war, stirbt zwar auch nicht aus, verliert jedoch ihr eigentümlich freies humanistisches Gepräge und fällt den sogenannten Neulateinern anheim, während die Kritik und Bearbeitung der klassischen Autoren den zünftigen Philologen überlasssen wird. Burkhardt, Renaissance; Voigt, die ersten Humanisten. Geiger, Renaissance und Humanismus in Italien und Deutschland.
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