Teuerdank

[968] Teuerdank heisst ein allegorisches, höchst unbehilfliches Reimwerk Kaiser Maximilians, worin des Kaisers Jngendschicksale unter dem allgemeinen Bilde einer Brautfahrt des Teuerdank (Maximilian) nach Ehrenreich (Maria von Burgund), König Ruhmreichs (Karls des Kühnen) Tochter erzählt werden. Auf dieser Fahrt kommt der Held an drei Engpässe, an deren jeden ihn ein Feind erwartet: Fürwittig, d.i. Unbesonnenheit der Jugend, Unfalo, d.s. Unglücksfälle, und Neidelhard, d.s. die politischen Feinde. Schliesslich besiegt Teuerdank seine Gegner und sie werden als Verbrecher gerichtet. Das Werk, dessen Redaktion dem Kaplan des Kaisers, Melchior Pfinzing, übertragen war, wurde mit verschwenderischer Pracht und vielen Bildern in vierzig Exemplaren auf Pergament, zugleich aber auf Papier gedruckt und erhielt später noch viele Auflagen. Der Titel der ersten Ausgabe lautet: »Die geuerlicheiten und eins teils der geschichten des löblichen streitbaren und hochberühmten Helds und Ritters Tewrdannckhs. Gedr. Nürnberg durch den Eltern Hannsen Schönsperger Burger zu Augspurg, 1517.«

Quelle:
Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 968.
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